Der Autor José A Marina ist ein spanischer Philosoph der Gegenwart. Diese Tatsache macht das Buch aber keineswegs zu einem abschweifenden Gedankenwirrwarr, denn die Sprache ist klar und verständlich. Mit seinen Worten lädt er dazu ein, interessiert weiter zu lesen. Doch "Lob der Intelligenz" liest man nicht so einfach nebenher, man muss es ein wenig studieren und immer wieder reinschauen, um weitere tiefere Einblicke zu gewinnen.
Es werden viele interessante Denkansätze und Themenspektren beleuchtet, z. B. wird nicht nur die individuelle Fähigkeit der Intelligenz erörtert, sondern auch die gesellschaftliche, also soziale, Intelligenz, die von Gruppen etc. ausgeht. Auch die Unterscheidung zwischen Impulsivität, Zwangshandlung (bspw. Rauchen) und Automatismus (bspw. Ticks) wird vom Autor aufgegriffen und anschaulich erklärt.
Durch Gedicht-Zitate oder Auszüge anderer literarischer Werke wird der Text und somit auch der Lesefluss immer wieder aufgelockert.
Für mich ist "Lob der Intelligenz" eine spezifische doch gleichwohl interessante Lektüre, die sich gut zum Selbststudium eignet.