Rezension zu "Die Versuchung des Padre Amaro" von José Maria Eça de Queiroz
Das Verbrechen des Padre Amaro von Eça de Queiroz spiegelt die Situation Portugals im 19. Jahrhundert wieder, inmitten der Machkämpfe zwischen Bürgertum und Klerus. Der junge Pater Amaro wird auf eigenen Wunsch, da er zuvor in einem Bergdorf predigte, nach Leiria, zwischen Lissabon und Coimbra, versetzt. Dort begegnet er der schönen Amélia. Sofort wird seine Begierde geweckt und er gerät in inneren Konflikt. Schließlich gibt er seinem Verlangen nach und verführt Amélia. Daraus entsteht ein festes Verhältnis, aus dem schließlich ein Wunder entsteht.
Eça karikiert die portugiesischen Priester und die kleinbürgerlich-scheinheilige Frömmigkeit und setzt den Leser einem ständigen Gefühlsbad aus. Mitunter langweilen seine weitschweifigen Beschreibungen, obgleich sie ein interessanten Bild zeichnen.