Josef Gaßner

 4,7 Sterne bei 9 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Josef Gaßner

Cover des Buches Urknall, Weltall und das Leben (ISBN: 9783831264650)
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Rezension zu "Urknall, Weltall und das Leben" von Harald Lesch

Unterhalten sich zwei Astrophysiker…
Talathielvor 7 Jahren

Das Universum verstehen? Vielleicht ist das zu hoch gegriffen aber eines können Harald Lesch und Josef M. Gaßner versprechen: Sie erklären die Geheimnisse des Kosmos so verständlich wie nur möglich, ziehen dabei alle Register bis an die Grenzen ihrer eigenen Vorstellungskraft. Von Hefeteig und Honig wird ebenso die Rede sein wie von Higgsfeld und Phasenübergang. Aber keine Sorge erst nachdem sämtliche notwendigen Begriffe erklärt wurden, beginnt die Expedition an den Rand der Erkenntnis. Woher wissen wir das alles überhaupt? Wie konnte Alles aus dem Nichts entstehen? Was war vor dem Urknall? Warum gibt es Sterne und Galaxien? Wie ist das Leben entstanden? War‘s das jetzt? (Klappentext)

Wer schon immer mal zwei (Astro-)Physikern beim Fachsimpeln zuhören wollte, der bekommt mit diesem Hörbuch die Gelegenheit. Hier können wir nämlich Prof. Dr. Harald Lesch, der Prof. für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie an der LMU ist und auch an der Hochschule für Philosophie in München lehrt, und Josef M. Gaßner, Mathematiker, theoretischer Physiker, Kosmologe und Grundlagenforscher an der Universitätssternwarte München, zuhören. Sie schaffen es gekonnt von den Anfängen, also vom Nichts und dem Urknall bis hin zu „heute morgen“ (wie es der Untertitel auch verlautbart) zu berichten und zu erklären. Das ganze geschieht als Dialog und so stellen sich die beiden Wissenschaftler auch immer wieder interessante Fragen. Didaktisch ist das ganze hervorragend, denn so nimmt man tatsächlich mehr mit. So hat man auch eher das Gefühl, dass die beiden sich im Plauderton durch die Entstehung des Universums quatschen, die Einwürfe oder kurze Abschweifungen geben dem Hörer auch kurz Zeit, das gerade vermittelte Wissen zu verdauen. Trotz der Abschweifungen schaffen die beiden es aber auch immer wieder zum Punkt zurückzukommen.
Das behandelte Thema ist eigentlich sehr umfangreich, aber wurde für den Laien sehr gut ausgearbeitet und ist auch verständlich. Dennoch ist es sicher von Vorteil, wenn man die meisten Begriffe schon einmal gehört hat, denn so versteht man leichter als wenn man in der Materie völlig unbewandert ist. In dem Fall mag es auch schwer sein, dem Dialog der beiden zu folgen.
Die befassten Themen sind der Urknall (mit dem Nichts, Quantenfluktuation, Planckwelt, Masse, Zeit, primordiale Nukleosynthese, etc.), das Weltall (Strukturbildung der Sterne, Leben und Sterben der Sterne, stellare Nukleosynthese, Supernovae, vom Roten Riesen bis zum Weißen Zwerg, etc.), das Leben (unsere Erde, Entstehung des Lebens, sind wir allein im Universum und viele weitere Fragen), außerdem beschäftigen sich die beiden Physiker mit den Fragen, wohin uns unsere kosmische Reise führt und welche Bedrohungen uns erwarten, was ist Dunkle Materie, Dunkle Energie, Supersymmetrie, Eichsymmetrie und spontane Symmetriebrechung, was bringt uns das Higgsboson und wie geht´s jetzt weiter am LHC und noch viel mehr.
Es ist ein ziemlicher Rundumschlag, von allem ist etwas dabei, aber das Hauptaugenmerk liegt hier vor allem und im speziellen auf der Astrophysik. Dieses Wissen vermitteln die beiden Wissenschaftler aber auch sehr gut.

Durch die Form des Dialogs können Harald Lesch und Josef M. Gaßner den aktuellen Stand der Wissenschaft sehr verständlich vermitteln. Da die beiden Wissenschaftler aus dem Bereich der Physik / Astronomie / Kosmologie kommen, hatte ich zudem erwartet, dass das präsentierte Wissen auch mehr oder minder aus diesen Bereichen stammt. Meine Erwartungen diesbezüglich wurden zu meiner Zufriedenheit erfüllt.

Cover des Buches Urknall, Weltall und das Leben (ISBN: 9783831204090)
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Rezension zu "Urknall, Weltall und das Leben" von Harald Lesch

Hart, aber reizvoll
Dr_Mvor 9 Jahren

Dieses Buch ist nichts für wissenschaftlich nicht wenigstens etwas Vorgebildete. Denn obwohl Lesch und Gaßner die Geschichte unseres Universums vom Urknall bis zum heutigen Tag im Plauderton erzählen, wird insbesondere der Anfang nicht wirklich verständlicher. Und weil das so ist, bemerken die beiden Erzähler auch mehrfach, dass man aufhören solle, es verstehen zu wollen. Jedenfalls mit den Mitteln unserer Vorstellungskraft, die lediglich ein Kind unserer Erfahrungen ist. Leider haben wir keine Erfahrungen mit den Welten, in denen nur noch die Gesetze der Quantenphysik gelten. Daran sind schon bedeutende Physiker verzweifelt. Das ändert jedoch nichts daran, dass man diese Gesetze mathematisch herleiten und experimentell überprüfen kann.

So zum Beispiel das ständige gleichzeitige Entstehen und Vergehen von Materie und Antimaterie im Nichts, die sogenannten Quantenfluktuationen, aus denen nach modernen physikalischen Hypothesen einst der Urknall entsprang und mit ihm Zeit und Raum. Allein diese Vorstellung, also dass es Zeit und Raum nicht immer gab, ist gespenstisch und passt nicht in unsere Alltagserfahrungen. Die Autoren erklären dann, was nach dem Urknall passierte. Das scheinen wir besser verstehen zu können, wenngleich uns wahrscheinlich auch hier die Dimensionen des Geschehens in Wirklichkeit überfordern.

Nachdem die Geschichte des Weltalls bis zur Geburt unseres Sonnensystems erklärt wurde, befassen sich die Autoren mit der Entstehung des Lebens auf der Erde und der Frage, ob wir vielleicht nur die einzigen intelligenten Wesen in diesem Universum sein mögen. Oder wenigstens die Ältesten.

Natürlich erklärt die moderne Physik nicht alles, was man da draußen sehen und messen kann, womit man sofort bei dunkler Energie und dunkler Materie angekommen ist. Dies und einige andere ungeklärte Fragen werden im Anschluss abgearbeitet.

Ich habe mich bei dieser anstrengenden Lektüre oft gefragt, für wen dieses Buch eigentlich gemacht wurde. Denn selbst, wenn man sich mit einigen dieser Fragen schon einmal auseinandergesetzt hat, fällt es gelegentlich schwer, den Autoren zu folgen. Sie umschiffen oder überspringen nämlich ziemlich geschickt alle Stellen, an denen sich der normale Leser ausklinken müsste. Oder sie tun lässig so, als ob das alles einfach wäre. Fraglich bleibt auch, ob dieser Stil und die Dialogform tatsächlich didaktisch der beste Weg sind, diese komplexe Geschichte zu erzählen.

Vielleicht mögen einige Mitmenschen die flapsige Art des Fernsehphysikers Lesch. So wird man wohl Kult. Mir erschien jedoch seine merkwürdige Mischung aus Imagepflege und Selbstverliebtheit der Sache nicht immer förderlich zu sein. Einiges kann man auch durchaus verständlicher und besser erklären. Allerdings wäre dieses Werk dann wohl noch umfangreicher geworden. Alles in allem besticht das Buch jedoch durch seinen sehr guten Gesamtüberblick. Für ein wirkliches Verständnis müsste man wohl auf tiefere Erklärungen zurückgreifen. Oder man akzeptiert, dass nicht alles tatsächlich so einfach ist, wie es in diesem Buch vielleicht erscheint oder erscheinen soll.

Cover des Buches Urknall, Weltall und das Leben (ISBN: 9783831203895)
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Rezension zu "Urknall, Weltall und das Leben" von Josef Gaßner

Rezension zu "Urknall, Weltall und das Leben - Vom Nichts bis Heute morgen (1 Buch - Hardcover - gebunden - 352 Seiten)" von Harald Lesch
WinfriedStanzickvor 11 Jahren

Immer mehr Menschen interessieren sich für die Erkenntnisse der Kosmologie und der Astrophysik. Wie ist alles entstanden? Kann man das wirklich verstehen, ohne ein kluger Wissenschaftler zu sein?

Harald Lesch und Josef M. Gaßner, beides ausgewiesene Fachwissenschaftler, sind davon überzeugt, dass man die Geheimnisse des Kosmos relativ verständlich erklären kann und haben das auch in früheren Publikationen schon unter Beweis gestellt.

Sie haben für das vorliegende Buch die Form des geplanten Dialogs gewählt und greifen darin auch zu sehr ungewohnten und sehr aktuellen Beispielen um zu erklären, was es mit „Urknall, Weltall und das Leben“ auf sich hat. Diese aufgelockerte Form und die immer wieder von ihnen im Gespräch gelieferten Zusammenfassungen, bevor sie zur nächsten Frage übergehen, machen das Buch auch für einen Laien verständlich. Es ist keine leichte Lektüre, das nicht. Man muss sich schon die Dinge erarbeiten. Aber man braucht dafür kein Fachstudium.

Als Theologe hat mich natürlich die Frage interessiert, die bei allen solchen Büchern irgendwann gestellt wird: „Ist noch Platz für Gott in der modernen Wissenschaft?“ Josef Gaßner sagt dazu: „Naturwissenschaftler haben nicht die Kompetenz, über Glaubensfragen zu urteilen, auch wenn sich in jüngere Zeit immer mehr dazu berufen fühlen.“ Eine deutliche Kritik an Richard Dawkins etwa, der seine Forschungen niemals erklärt ohne einen eifernden Hass auf jede Religion.
Und Gaßner schiebt noch ein Zitat von Robert Jastrow nach, dem 2008 verstorbenen amerikanischen Kosmologen:
„Es scheint, als ob die Naturwissenschaft niemals in der Lage sein wird, den Vorhang vor dem Geheimnis der Schöpfung zu lüften. Für den Wissenschaftler, der im Glauben an die Macht der Vernunft gelebt hat, endet die Geschichte wie ein schlechter Traum. Er hat die Berge der Unwissenheit erklommen; er ist dabei, den höchsten Gipfel zu bezwingen; und als er sich über die letzte Felskante emporzieht, wird er dort von einer Schar Theologen begrüßt, die schon seit Jahrhunderten dort sitzen.“

Ein gelungener und verständlicher Versuch, die Entstehung des Universums zu erklären.

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