Dieses akribische recherchierte Buch begibt sich auf die Spurensuche nach einem Fluss, der der Stadt Wien seinen Namen gegeben hat, aber seit Jahren nur ein Schattendasein führt: Die Wien oder wie man auch häufig sagt, der Wien-Fluss.
Die Wien, deren Ursprung im westlichen Wienerwald bei Rekawinkel liegt, hat die Stadt Wien geprägt. Der Fluss ist 34 km lang und mündet bei der Urania in den Donaukanal. Die Wien gilt als „Wildwasser“, beginnt sie doch ihren Lauf mit einem relativ hohem Gefälle. Der Unterboden kann große Regenmengen nicht gut aufnehmen und daher schießen bei Hochwasser führt der Wienfluss bis zu 450.000 Liter Wasser pro Sekunde Richtung Stadt (normalerweise jedoch nur 200 Liter/Sekunde). Das machte und macht den Fluss unberechenbar. Zuletzt 2018, als die Wien nach heftigen Gewittern binnen weniger Minuten zu einem reißenden Gewässer wurde und drei Arbeiter und ein Fahrzeug mit sich riss. Die Arbeit konnten unverletzt geborgen werden.
An ihren Ufern haben sich seit dem 12. Jahrhundert Siedlungen etabliert. Die Wien war Lebensader für Gewerbebetriebe wie Mühlen, die bis ins 20. Jahrhundert betrieben wurden oder Wäscherinnen und Textildrucker.
Nach der Regulierung nahmen Freizeitaktivitäten zu, 1917 eröffnete das erste Kinderfreibad in einem der Rückhaltebecken. In den letzten Jahren wird über weitere Möglichkeiten nachgedacht.
Der Autor Josef Holzapfel ist Mitarbeiter im Bezirksmuseum von Hietzing und hat einen Großteil der mehr als 200 Bilder akribisch zusammen getragen.
Fazit:
Für alle, die Wiener Stadtgeschichte abseits von Sisi und Donauwalzer erleben wollen, eine tolle Ergänzung. Gerne gebe ich für diese Spurensuche 5 Sterne.