Über diesen historischen Roman von Josefa vom Jaaga habe ich mich herrlich amüsiert. Die Autorin hat schon mehrere Romane, die zur Zeit der Napoleonischen Kriege spielen und sich mit Napoleons Generälen beschäftigt geschrieben.
In diesem hier spielt Nicolas Jean-de-Dieu Soult (1769-1851) die männliche und Louise Johanna Elisabeth Berg (1771-1852) die weibliche Hauptrolle. Louise ist, wie man damals sagt, ein spätes Mädchen, weil sie 1796, also mit 25 Jahren noch nicht verheiratet ist. Sie entspricht nicht dem Schönheitsideal dieser Zeit, da wie weder ätherisch blass noch besonders schlank ist. Da hilft nicht einmal die großzügige Mitgift.
Als Nicolas Soult mit seinem Führungsstab in Solingen eintrifft, das Haus von Louises Eltern beschlagnahmt und sich die beiden erstmals auf der Treppe begegnen, beginnt ein herrlich unterhaltsamer Roman.
Meine Meinung:
Wer gerne einen penibel recherchierten historischen Roman, der durch einen flüssigem Schreibstil besticht, ist hier genau richtig. Natürlich ist der Hintergrund der Französischen Revolution und der nachfolgenden Napoleonischen Kriege nicht immer für die Betroffenen angenehm. Besatzung durch fremde Truppen, Tod in Schlachten und/oder durch Krankheiten, Plünderungen und die anderen hässlichen Begleiterscheinung von Kriegen treten hier ein wenig in den Hintergrund. Im Vordergrund stehen die Charaktere der Offiziere, von denen einige am Schlachtfeld äußerst erfolgreich sind, aber in Liebesdingen sich mitunter eher tolpatschig anstellen. Das ist wenig wunderlich, denn die Vertreter der Aristokratie, die das Wortgeplänkel und Liebesgesülze beherrscht haben, sind entweder aus Frankreich geflohen oder haben ihren Kopf unter dem Fallbeil verloren.
Ich musste nicht nur einmal schmunzeln. Besonders aber an jener Stelle, an der Soult über seinen späteren Dienstherren, Napoleon Bonaparte, die Nase rümpft.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der penibel recherchiert und gekonnt erzählt wird, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.