Rezension zu "Die Schatten der Globalisierung" von Joseph Stiglitz
Es ist schön ein "Enthüllungsbuch" von solch fachlicher Kompetenz zu lesen. Immer noch aktuell (Lleider).
Es ist schön ein "Enthüllungsbuch" von solch fachlicher Kompetenz zu lesen. Immer noch aktuell (Lleider).
Wozu eine Rezension schreiben,wenn der Klappentext selbst schon eine Rezension ist und dann auch noch so ungefähr die beste aller möglichen.Besser kann ichs nicht und nicht mal annähernd so gut.Darum zitier ich jetzt: "Globalisierung bedeutet zunächst nur das stärkere Zusammenwachsen der Volkswirtschaften.Die entscheidene Frage ist,wie dieser Prozess vollzogen wird - besonders von Institutionen wie dem internationalen Währungsfond (IWF).Joseph Stieglitz zeigt,wie sehr die Ideologie der freien Märkte und die Interessen der Finanzbranche und multinationaler Unternehmen dominieren,wie wenig die Politik es vermag,diesen Prozess zu steuern.Dieses Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer dafür,die Weltwirtschaft nicht dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen,aber auch eine schonungslose Analyse,wie die staatlichen und institutionellen Eingriffe scheitern,weil sie vor allem auf die Entwicklungsländer nicht anwendbar sind.Als Beispiel wählt der ehemalige Chefökonom der Weltbank Osteuropa und Rußland.Alle sagten,wenn diese Länder ihr ineffizientes Wirtschaftssystem abschafften, käme der Wohlstand.Dann lenkte der IWF den Prozess und der Wohlstand kam nicht.Das BSP sank um vierzig Prozent,mehr als die Hälfte der Kinder leben in Armut,die Lebenserwartung ist gesunken,auch wenn es währungspolitische Erfolge gibt.Was sind die Ursachen,was die Folgen jenes Prozesses weltweiter wirtschaftlicher Verflechtung?Die Deregulierung der internationalen Finanzmärkte war ein wesentlicher Grund für die Asienkrise der neunziger Jahre.Joseph Stieglitz nimmt die Welthandelsorganisation in Augenschein,deren Agenda vom Norden beherrscht ist,während die Länder des Südens immer mehr in Armut versinken.Er führt uns nach Argentinnien und zeigt die tiefgreifende wirtschaftliche Krise eines Landes,das mit seiner enormen Arbeitsflexibilität und seinem Lohnrückgang als Musterknabe der Weltwirtschaft galt.Stieglitz legt die Funktionsweisen von Institutionen wie der Weltbank ebenso offen wie die operativen Geschäfte der Weltkonzerne.Er deutet den offenen und massiven Protest gegen die Weltwirtschaftsgipfel von seiner Wurzel her.Dieses Buch ist ein Plädoyer für einen dritten Weg zwischen Laisser-faire und Sozialismus.Das Ziel darf nicht die Deregulierung der Märkte sein,sondern gefordert ist der Aufbau des richtigen regulatorischen Rahmens.Dem Autor wurde der Nobelpreis für Wirtschaft zuerkannt."
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