Rezension zu "Baby." von Joseph A. Stirt
Ich mag kaum schreiben, was mich dazu gebracht hat, das Buch abzubrechen, weil ich mir so schäbig dabei vorkomme, bei einer wahren und tragischen Geschichte nach mehr Unterhaltung zu verlangen. Aber es ist so, dass der Autor (und Vater des Frühchens) selbst Arzt ist und einen entsprechenden Schreibstil hat. Ärzte haben die Angewohnheit, Dinge mehrmals zu betonen und bis ins kleinste Detail zu beschreiben, nur um sicher zu gehen, dass es auch registriert wird. Deswegen sind Arztberichte wohl auch eine so trockene Angelegenheit.
Man merkt zwar, dass er sehr emotional mit der Sache umgeht, aber man hat als Leser das Gefühl, man tritt auf der Stelle. Ständig werden Befunde wiederholt, wiederholt er seine Gedanken, wird gefragt 'Warum wir?'... Dadurch bleibt viel Mitgefühl auf der Strecke, weil man genervt vom Schreibstil ist.
Ich hab nun also die ersten 100 und die letzten 5 Seiten gelesen und nicht das Gefühl, etwas entscheidendes verpasst zu haben.