Rezension zu Erinnerungen an Petersburg von Joseph Brodsky
Rezension zu "Erinnerungen an Petersburg" von Marianne Frisch
von Liisa
Rezension
Liisavor 17 Jahren
Schon lange wollte ich Joseph Brodskys »Erinnerungen an Petersburg« lesen. Und es war ein Genuss ihm "zuzuhören", wenn er, der vertriebene Dichter, in Gedanken und Erinnerungen zurückkehrt in das Petersburg seiner Kindheit, zurück in die Gemeinschaftswohnung, in der er zusammen mit seinen Eltern anderthalb Zimmer bewohnte. Es ist berührend zu lesen wie er sich seiner Mutter und seines Vaters erinnert. Er macht nicht viele Worte darum, aber man spürt die Liebe und Dankbarkeit, die durch die Worte hindurchschimmern. Er beschreibt nur einen kleinen Teil Petersburgs, wie eine Art Mikrokosmos, der aber im Grunde alles enthält bis hin zu den großen Fragen des Lebens. Den Fragen nach der Herkunft, über den Tod, wie man richtig lebt und stirbt, wie man mit Verlusten fertig wird, mit Schmerz und Trennung und was Heimat bedeutet. Ein Gedanken anregendes und bewegendes Buch.