Joseph Conrad

 3,7 Sterne bei 543 Bewertungen
Autor von Herz der Finsternis, Heart of Darkness und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Polnischer Klassiker der britischen Weltliteratur: Der adelige Sohn polnischer Eltern kam in der heutigen Ukraine mit dem Namen Józef Teodor Nałęcz Konrad Korzeniowski zur Welt, wurde in Marseille zum Seemann und bereiste als britischer Kapitän zahlreiche asiatische und afrikanische Schauplätze seiner Romane. Er zählt zu den großen Meistern der englischen Literatur und gehört auch heute noch zum Repertoire der Schullektüre, obwohl Englisch nach Polnisch, Russisch und Französisch erst seine vierte Sprache war. Er wird der Moderne und dem Realismus zugeordnet und erlangte seinen literarischen Durchbruch mit Spiel des Zufalls, aber auch Romane wie Lord Jim, Nostromo oder Herz der Finsternis bleiben international unvergessen. Viele seiner Werke wurden verfilmt oder adaptiert. Im Alter von 66 Jahren verstarb er in Bishopsbourne und wurde anschließend in Canterbury begraben.

Neue Bücher

Cover des Buches Jugend. Erzählung (ISBN: 9783150146897)

Jugend. Erzählung

Neu erschienen am 14.05.2025 als Taschenbuch bei Reclam, Philipp.

Alle Bücher von Joseph Conrad

Cover des Buches Herz der Finsternis (ISBN: 9783257261783)

Herz der Finsternis

(238)
Erschienen am 26.06.2024
Cover des Buches Lord Jim (ISBN: 9783492550123)

Lord Jim

(39)
Erschienen am 01.12.2017
Cover des Buches Der Geheimagent (ISBN: 9783943889796)

Der Geheimagent

(20)
Erschienen am 12.03.2018
Cover des Buches Nostromo (ISBN: 9783862679461)

Nostromo

(11)
Erschienen am 17.07.2014
Cover des Buches Taifun /Zwischen Land und See (ISBN: 9783596510047)

Taifun /Zwischen Land und See

(9)
Erschienen am 19.04.2007
Cover des Buches Sieg (ISBN: 9783104908533)

Sieg

(9)
Erschienen am 06.06.2018
Cover des Buches Almayers Luftschloss (ISBN: 9783492550093)

Almayers Luftschloss

(8)
Erschienen am 15.11.2017
Cover des Buches Herz der Finsternis (ISBN: 9783150206539)

Herz der Finsternis

(7)
Erschienen am 08.10.2021

Neue Rezensionen zu Joseph Conrad

Cover des Buches Lord Jim (ISBN: 9783492550123)
Herbstroses avatar

Rezension zu "Lord Jim" von Joseph Conrad

Herbstrose
Falsche Entscheidungen

Jim ist noch keine vierundzwanzig Jahre alt aber schon Erster Offizier auf der Patna, die mit achthundert Pilgern auf dem Weg nach Mekka beladen ist. Als das Schiff ein Leck bekommt und zu sinken droht, verlässt es die Besatzung, ohne sich um die unter Deck schlafenden Passagiere zu kümmern. Doch die Patna sinkt nicht, ein anderes Schiff entdeckt sie und schleppt sie in den nächsten Hafen. Bevor ihnen der Prozess gemacht werden kann, setzt sich der Kapitän der Patna mit seiner Besatzung ab, lediglich Jim stellt sich der Verantwortung. Bei der Gerichtsverhandlung verliert er seine nautischen Patente. Marlow, der als Beobachter den Prozess verfolgte, hat Mitleid mit Jim und vermittelt ihm schließlich, nach mehreren Fehlversuchen, eine Stelle. Er soll in Patusan, einer abgelegenen Gegend in Südostasien, für Marlows Freund Stein, einem reichen Kaufmann, als dessen Stellvertreter tätig sein. Jim bewährt sich, es gefällt ihm dort, bis er von seiner Vergangenheit wieder eingeholt wird … 

„Lord Jim“ Ist ein Roman des polnisch-britischen Schriftstellers Joseph Conrad, der von 1857 bis 1924 lebte. Er zählt zu den großen Meistern der englischen Literatur, seine Werke wurden teilweise verfilmt bzw. dienten als Vorlage und gehören auch heute noch zum Repertoire der Schullektüre. Er sprach vier Sprachen und schrieb mehrere Romane, deren Schauplätze er als britischer Kapitän bereiste. Conrad wurde im Russischen Kaiserreich in Berdytschiw, heute Ukraine, geboren und ist in Canterbury, England, begraben. 

Die erste Auflage des Romans „Lord Jim“  in englischer Sprache stammt aus dem Jahre 1900 – die mir vorliegende deutsche Übersetzung ist ein Druck von 1962 der Büchergilde Gutenberg. Schreibstil und Ausdrucksweise sind daher etwas antiquiert und nicht ganz einfach zu lesen. Dennoch war es für mich äußerst lohnenswert, mich mit dem Buch zu befassen.   

Der Autor bedient sich verschiedener Erzählperspektiven. Anfangs berichtet ein neutraler Erzähler über die Ereignisse, später übernimmt Marlow, der einigen Freunden und Bekannten über das Geschehen berichtet. Auch Jim kommt einige Male ausführlich zu Wort, während ein Brief von Marlow  den Schluss bildet. Der Roman gliedert sich in zwei große Teile, Jims seelische Verfassung und sein Gewissenszustand nach seinem moralischen Fehler an Bord des Auswandererschiffes Patna und seine abenteuerlichen Erlebnisse unter den Eingeborenen von Patusan, wo er sich endlich bewähren kann und sogar die Liebe einer einheimischen Frau, die er Juwel nennt, gewinnt. 

Doch nichts ist von Dauer – es handelt sich bei dem Roman schließlich um eine Tragödie! 

Fazit: Wer sich gerne mit alten Klassikern befasst, dem kann ich das Buch ans Herz legen – alle anderen, Finger weg! 

Cover des Buches Herz der Finsternis (ISBN: 9783257261783)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Herz der Finsternis" von Joseph Conrad

aus-erlesen
Klassiker mit Unvergänglichkeitsgarantie

Afrika, mittendrin, ganz tief drin … im Herz der Finsternis. Ein Traum. Auch für Jósef Teodor Nałęcz Konrad Korzeniowski. Joseph Conrad hat er sich später genannt, und unter diesem Namen wurde er weltberühmt. Auch und besonders für „Herz der Finsternis“. Und wie seine Crew im Buch, der Erzähler und der Kapitän Marlow – unverkennbar Conrad selbst – reiste er. Doch nicht mit der Kamera in der Hand – nicht nur, weil Kameras im 19. Jahrhundert vielmehr Platzfresser als nützliches Erinnerungswerkzeug waren – sondern mit dem Herzen. Conrad bereiste, was möglich war.

Afrika war seine große Liebe. Auch wenn es im Buch manchmal nun wirklich nicht so aussieht. Auf dem Kongo ist was los! Waren werden von A nach B geschippert. Menschenhandel allenthalben. Die belgischen Kolonialisten überziehen brutal das Land.

Unvermittelt soll der Agent Kurtz aus dem Dschungel geholt werden. Er hat sich ein kleines reich geschaffen, das er mit harter Hand regiert. Und das ist den Machthabern ein Dorn im Auge. Auch und vor allem, weil die Gefolgsleute von Kurtz ihm blind folgen. Der Agent wird aufgetan, folgt brav und …

Bei dem Namen Kurtz, der Dschungel-Location klingeln bei allen Cineasten die Ohren. Na klar, das ist doch die Geschichte aus „Apocalypse Now“. Es ist natürlich umgekehrt, denn die Geschichte erschien bereits 1899, der Film erst acht Jahrzehnte später. Und mit diesem Wissen im Hinterkopf baut sich vor dem Leser eine Kulisse auf, die an Gigantismus nicht zu überbieten ist. Man spürt die drückende Hitze. Die Enge des Spielraums, der den Handelnden zur Verfügung steht ist beklemmend. Und immer wieder die feine, schneidende Humor, der bin in die kleinste Räume vordringt. Happy life an exotischen Orten ist anders. Hier herrschen andere Regeln, und man hat Zeit sich um die existenziellen Fragen des Lebens zu kümmern.

Jede Passage der Geschichte ist es wert mehrmals gelesen zu werden. Die eindrücklichen Beschreibungen von Natur, dem Leben in der Ferne, dem Elend und der ungezügelten Wut kleben den Leser an dieses Buch. Das praktische Format lässt keine Ausreden zu – von wegen, kein Platz für Literatur im Koffer. Dieses Buch passt in jede Gesäßtasche. Aber das buch gehört in die Hand, vor die Augen, in den Sinn. Für Immer! Zeitloser Klassiker, der in finsterster Nacht strahlt!

Cover des Buches Herz der Finsternis (ISBN: 9783150206539)

Rezension zu "Herz der Finsternis" von Joseph Conrad

Ein LovelyBooks-Nutzer
ujet, Person und Sprache verschmelzen zu einem Universum der menschlichen Möglichkeiten. Im guten wie im Bösen.

Alle paar Jahre lese ich Joseph Conrads Herz der Finsternis. Für mich eines der herausragendsten Bücher aller Zeiten. Als Liebhaber von Francis Ford Coppolas Apocalypse Now ist das auch recht naheliegend. Mittlerweile habe ich so mehrere Übersetzungen kennen, aber nur eine schätzen gelernt. Die beste Übersetzung, oder vielleicht angemessener, die stimmungsvollste Übersetzung hat für mich Daniel Göske geleistet. Diese ist 1991 bei Reclam als klassisches kleines gelbes Büchlein erschienen. Das besondere an dieser Ausgabe sind zudem Anmerkungen, die man nur als äußerst hilfreich bezeichnen kann, ebenso wie das förderliche und hochinteressante Nachwort. Andere Ausgaben lesen sich bereits aufgrund der fehlenden Anmerkungen (und dazu noch teils viel zu modernen) Übersetzungen weitaus unrunder. Nun hat Reclam im Zuge seiner Serie „Phantasiereisen mit Klassikern von Reclam. Die beliebtesten Klassiker in neuer Taschenbuch-Ausstattung.“ auch Joseph Conrads Herz der Finsternis neu aufgelegt.

Das Unerzählbare zeigen

Und da hier nun also mehrere Dinge zusammentreffen, die mir äußerst gefallen, habe ich die Gelegenheit genutzt wieder einmal mit einem Dampfschiff den Kongo entlangzufahren. Conrads Roman ist ein Meisterwerk des Erzählens. Die Reise ins Unbekannte, in die Finsternis eines noch zu entdeckenden Kontinents, in die Finsternis des kolonialen Imperialismus ebenso wie in die Finsternis der eigenen Seele hat alles, was ein großes Abenteuerepos braucht.

Viele aktuelle Autor*innen würden aus dem Material einen mehrere tausend Seiten umfassenden Mehrteiler machen. Alles würde expliziert werden, alles würde mehrfach in unzähligen Varianten durchgekaut, das letzte Detail würde beschrieben werden und nichts, aber auch gar nichts wäre den Leser*innen überlassen – außer die reine Konsumhaltung. Nicht so bei Conrad. Es ist ein Kurzroman, nur 124 Seiten. Und dennoch sind diese wenigen Seiten intensiver und nachhaltiger als die meisten modernen Bestseller.

Joseph Conrad hat den Roman in nur zwei Monaten verfasst – ein Schreibwahn in dem Produktion und Inhalt sich gegenseitig bedingen und eskalieren. 1899 veröffentlicht, fast 10 Jahre nach Conrads eigener Reise zum Kongo, ist der Roman sowohl Reisebericht, Aufarbeitung des autobiografischen Traumas, Abrechnung mit Kolonialismus, Rassismus, Imperialismus und Kapitalismus – verpackt in ein literarisches Kunstwerk, das nur wenig übertreibt, wie Conrad in einem Tagebucheintrag festhielt.

Das Herz der Finsternis ist ein grandioses Spiel mit Worten. Conrad erklärt nicht, er zeigt. Und das nur vage. Das Grauen ist immer da, aber kaum greifbar. Der Horror des Kolonialismus, der Folter, des Mords, der unerzählbaren Grausamkeiten wird nur in Ausschnitten angedeutet. Wo heute in geradezu sadistischer Menschenverachtung der Torture Porn auch in den Mainstream Einzug gehalten hat (man denke an Saw, 24, Game of Thrones oder viel zu viele weitere), verbleibt Conrad im Ungewissen, im Nebel der Deutungen, der ambivalenten Gefühle und dennoch wissen die Leser*innen, was hier passiert. Die Vorstellungskraft obsiegt gegenüber der expliziten Darstellung. Das ist der Unterschied zwischen Kunst und Konsum.

The Horror, the Horror

Der Flussdampferkapitän Charlie Marlow soll den Kongo entlangfahren, um den Elfenbeinhändler Kurtz zu treffen. Dieser sei eine geniale aber vielleicht auch verrückte Persönlichkeit. So vage wie der Ausgangspunkt, so diffus bleiben sowohl Kurtz als auch Marlow – im Grunde der gesamte Kontinent, der gesamte Kolonialismus.

Je tiefer die Reisenden in das fremde Terrain vordringen, desto unmöglicher scheint eine Rückkehr. Zumindest eine Rückkehr als derselbe Mensch als der man losgefahren ist. Die Fahrt auf dem Kongo in die Tiefen des Urwaldes sind das beeindruckendste und bedrückendste was Literatur zu leisten vermag.

Conrads Sprachgewalt steht der hintergründigen physischen wie psychischen Gewalt in nichts nach. Sujet, Person und Sprache verschmelzen zu einem Universum der menschlichen Möglichkeiten. Im guten wie im Bösen.

Gespräche aus der Community

LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.

Und auf euch warten tolle Gewinne.
Die anspruchsvolle Gegenwartsliteratur ist natürlich 2020 wieder dabei!

Liest du gerne Bücher mit Niveau?
Dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.


15 anspruchsvolle Romane möchten wir vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 lesen.

Es gelten nur Bücher - Gegenwartsliteratur -, die in diesem Zeitraum erscheinen (Ersterscheinungen) und an diesem Beitrag angehängt sind.
Auch Neuauflagen – 2020 erschienen - von Klassikern.

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948 Beiträge
Dajobamas avatar
Letzter Beitrag von  Dajobama

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Zusätzliche Informationen

Joseph Conrad wurde am 02. Dezember 1857 in Berdytschiw (Ukraine) geboren.

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