Rezension zu Entsorgt von Joseph D'Lacey
Wenn der Müll sich wehrt...
von Krimifee86
Kurzmeinung: Das Buch war zwar relativ spannend, leider aber auch recht unrealistisch und längst nicht so aufwühlend wie „Meat“.
Rezension
Krimifee86vor 9 Jahren
Klappentext: Eine Mülldeponie irgendwo in England, ein verseuchter, schlammiger Landstrich. Ein Einsiedler fühlt sich auf seltsame Weise mit den Tausenden von Tonnen Giftmüll verbunden, und mit seiner Hilfe erwacht die Deponie zum Leben. Aus dem Abfall der Menschen entsteht ein monströses Ding, das unaufhaltsam größer und gefräßiger wird.
Cover: Ich finde das Cover irgendwie ganz cool, auch wenn ich nicht richtig begründen kann, wieso. Ich mag die Schrift von dem Wort „Entsorgt“ und auch diese giftgrüne Farbe. Außerdem mag ich, dass das Cover irgendwie schmutzig wirkt, eben wie Müll. Ein bisschen vielleicht sogar wie das Innere einer Mülltonne. Also wirklich gut gelungen – mir gefällt es!
Schreibstil: Joseph D´Lacey schreibt sehr anspruchsvoll, sodass man sich das, was passiert sehr gut vorstellen kann. Allerdings bin ich beim Lesen oftmals durcheinander gekommen. Das liegt daran, dass es in „Entsorgt“ ziemlich viele Charaktere gibt, die jeweils eigene Handlungsstränge aufweisen. So war es leider nicht immer einfach, den Überblick zu behalten.
Ein wenig schwierig fand ich auch die Beschreibung der Müllmonster. Ich konnte sie mir zwar bildlich vorstellen, aber dennoch keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen, da sie mir zu abstrakt beschrieben waren. Dies ist leider auch einer der Gründe dafür, warum der eigentliche Hintergrund des Romans – Umweltverschmutzung durch Müllberge – sich bei mir nicht im Hinterkopf festsetzen konnte.
Die Story: In der Geschichte ging es ja hauptsächlich um eine Mülldeponie die zum Leben erwacht. Um zu überleben benötigt sie jedoch menschliche Teile, wie beispielsweise Arme und Beine, und um die zu bekommen greifen die Müllmenschen die echten Menschen an. Eingespeist in diese Geschichte sind dann noch zahlreiche Nebenstränge von – ich nenne es mal menschlichem Müll / menschlichen Dramen. Die Frau, die ihr Baby abgetrieben hat und mit dem 15-jährigen Nachbarsjungen ein Verhältnis hat, das Mädchen, das Model werden will und sich stattdessen prostituiert, der Vater, der Kinderpornographie auf seinem Laptop hat und die beiden drogensüchtigen Junkies sind nur einige Beispiele dafür.
Ich habe das Gefühl, dass der gute Joseph D´Lacey hier ein bisschen zu viel gewollt hat. Die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht, aber es mischen einfach viel zu viele Charaktere mit, von denen einer schlimmer zu sein scheint als der andere. Natürlich ist unsere Welt nicht perfekt und es wimmelt vor menschlichen Abgründen, die man sich nicht vorstellen kann, aber meiner Meinung nach übertreibt der Autor an dieser Stelle, denn es gibt in dem Buch eigentlich keine normalen Charaktere, sondern nur solche mit überzogenen Charakteren. Wie gesagt wird dadurch die Geschichte ein wenig unübersichtlich und die eigentliche Handlung rund um die Müllmenschen gerät ziemlich ins Hintertreffen. Das finde ich sehr schade, denn sie hätten eigentlich im Vordergrund stehen sollen (wobei ihre Schilderung auch gerne ein wenig realistischer hätte sein dürfen).
Meiner Meinung nach hätte es dem Buch besser getan, wenn sich der Autor auf das Thema Umweltverschmutzung konzentriert hätte und sich das Thema „menschlicher Müll / menschliche Abgründe“ für ein anderes Buch aufgehoben hätte.
Fazit: Ich habe mir „Entsorgt“ geholt, weil ich Joseph D´Laceys Debütroman „Meat“ wahnsinnig toll und spannend und auch aufwühlend fand. Die Thematik von „Entsorgt“ war sicherlich auch sehr spannend und wollte auf ein großes Problem – die stetig wachsenden Müllberge und die Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Leider ist der Autor aber nicht bei diesem Thema geblieben. Daher hat das Buch es nicht geschafft, mich so aufzuwühlen, wie das bei „Meat“ der Fall war. Es war zwar ohne Frage spannend, aber eben auch über weite Strecken unrealistisch. Und es hat leider nicht dafür gesorgt, dass mir die Problematik länger im Bewusstsein bleibt. Schade. Ich vergebe insgesamt drei Punkte für dennoch spannende Unterhaltung.
Cover: Ich finde das Cover irgendwie ganz cool, auch wenn ich nicht richtig begründen kann, wieso. Ich mag die Schrift von dem Wort „Entsorgt“ und auch diese giftgrüne Farbe. Außerdem mag ich, dass das Cover irgendwie schmutzig wirkt, eben wie Müll. Ein bisschen vielleicht sogar wie das Innere einer Mülltonne. Also wirklich gut gelungen – mir gefällt es!
Schreibstil: Joseph D´Lacey schreibt sehr anspruchsvoll, sodass man sich das, was passiert sehr gut vorstellen kann. Allerdings bin ich beim Lesen oftmals durcheinander gekommen. Das liegt daran, dass es in „Entsorgt“ ziemlich viele Charaktere gibt, die jeweils eigene Handlungsstränge aufweisen. So war es leider nicht immer einfach, den Überblick zu behalten.
Ein wenig schwierig fand ich auch die Beschreibung der Müllmonster. Ich konnte sie mir zwar bildlich vorstellen, aber dennoch keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen, da sie mir zu abstrakt beschrieben waren. Dies ist leider auch einer der Gründe dafür, warum der eigentliche Hintergrund des Romans – Umweltverschmutzung durch Müllberge – sich bei mir nicht im Hinterkopf festsetzen konnte.
Die Story: In der Geschichte ging es ja hauptsächlich um eine Mülldeponie die zum Leben erwacht. Um zu überleben benötigt sie jedoch menschliche Teile, wie beispielsweise Arme und Beine, und um die zu bekommen greifen die Müllmenschen die echten Menschen an. Eingespeist in diese Geschichte sind dann noch zahlreiche Nebenstränge von – ich nenne es mal menschlichem Müll / menschlichen Dramen. Die Frau, die ihr Baby abgetrieben hat und mit dem 15-jährigen Nachbarsjungen ein Verhältnis hat, das Mädchen, das Model werden will und sich stattdessen prostituiert, der Vater, der Kinderpornographie auf seinem Laptop hat und die beiden drogensüchtigen Junkies sind nur einige Beispiele dafür.
Ich habe das Gefühl, dass der gute Joseph D´Lacey hier ein bisschen zu viel gewollt hat. Die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht, aber es mischen einfach viel zu viele Charaktere mit, von denen einer schlimmer zu sein scheint als der andere. Natürlich ist unsere Welt nicht perfekt und es wimmelt vor menschlichen Abgründen, die man sich nicht vorstellen kann, aber meiner Meinung nach übertreibt der Autor an dieser Stelle, denn es gibt in dem Buch eigentlich keine normalen Charaktere, sondern nur solche mit überzogenen Charakteren. Wie gesagt wird dadurch die Geschichte ein wenig unübersichtlich und die eigentliche Handlung rund um die Müllmenschen gerät ziemlich ins Hintertreffen. Das finde ich sehr schade, denn sie hätten eigentlich im Vordergrund stehen sollen (wobei ihre Schilderung auch gerne ein wenig realistischer hätte sein dürfen).
Meiner Meinung nach hätte es dem Buch besser getan, wenn sich der Autor auf das Thema Umweltverschmutzung konzentriert hätte und sich das Thema „menschlicher Müll / menschliche Abgründe“ für ein anderes Buch aufgehoben hätte.
Fazit: Ich habe mir „Entsorgt“ geholt, weil ich Joseph D´Laceys Debütroman „Meat“ wahnsinnig toll und spannend und auch aufwühlend fand. Die Thematik von „Entsorgt“ war sicherlich auch sehr spannend und wollte auf ein großes Problem – die stetig wachsenden Müllberge und die Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Leider ist der Autor aber nicht bei diesem Thema geblieben. Daher hat das Buch es nicht geschafft, mich so aufzuwühlen, wie das bei „Meat“ der Fall war. Es war zwar ohne Frage spannend, aber eben auch über weite Strecken unrealistisch. Und es hat leider nicht dafür gesorgt, dass mir die Problematik länger im Bewusstsein bleibt. Schade. Ich vergebe insgesamt drei Punkte für dennoch spannende Unterhaltung.