Klappentext
Zwei Jungen fliehen durch das kriegsversehrte Frankreich: Die beiden Brüder Joseph und Maurice sind 10 und 13 Jahre alt, als sie sich 1941 auf die Flucht aus Paris machen. Mit fünfzig Francs in der Tasche schlagen sie sich durch in die noch freie Zone, entkommen der Gestapo, verlieren ihre Familie - und nehmen sich noch in den trübsten Stunden Zeit für ein Fußballmatch, zum Murmelspielen oder zu trickreichen Schwarzmarktgeschäften. Die einzigartige Geschichte zweier Jungen, die sich - um eine unbeschwerte Kindheit gebracht - immer ihren Galgenhumor bewahren.
Der Autor
Jospeh Joffo wurde 1931 in Paris geboren. Er lebt mit seiner Familie in Paris nahe dem Arc de Triomphe.
Meine Meinung
Story
Ich habe das Buch vom Ullstein Verlag zum rezensieren erhalten und mich sehr darauf gefreut, da ich gut recherchierte Romane mit dieser Thematik (2. Weltkrieg) gerne lese.
Man steigt als Leser sehr schnell in die Geschichte ein. 1941 Wir erleben mit, wie die beiden Brüder, Joseph (10J.) und Maurice (13 J.) aus Paris fliehen müssen, weil immer mehr Juden festgenommen und deportiert werden. Ihre Eltern schicken sie zu ihren großen Brüdern nach Süd Frankreich, wo es noch nicht so kriselt. Eine spannende Flucht wird dem Leser hier geboten. Als sie letztendlich dort ankommen, dauert es auch nicht mehr lange, bis sie auch von dort wieder fliehen müssen. Dieses passiert ihnen im Laufe der Geschichte immer wieder. Leider konnte der Autor die Spannung ab der Hälfte nicht mehr so halten wie zu Anfang, was ich sehr schade fand. Das Buch weist nach der Hälfte einige Längen auf. Der Autor hätte hier schneller auf den Punkt kommen müssen, denn weniger ist manchmal mehr. Trotzdem alles im allem ein gut durchschnittlicher Roman, der mir schöne Lesetunden geschenkt hat.
Schreibstil
Der Autor hat einen leicht zu lesenden Schreibstil und kann die Schauplätze und Charaktere wunderbar beschreiben und so dem Leser näher bringen. Was ich zu bemängeln habe, sind die sehr langen Kapitel. Das muss jeder für sich entscheiden, aber ich mag es nicht wenn ich abends lese und mitten im Kapitel aufhören muss, weil kein Ende in Sicht ist. Dann habe ich am nächsten Tag wieder Probleme reinzukommen.
Charaktere
Joseph und Maurice wurden schön und authentisch beschrieben. Sie konnte ich mir leicht vorstellen und auch in sie hineinversetzten. Alle anderen Charaktere waren doch sehr einfach gehalten, was letztendlich wohl daran liegt, weil sie ständig fliehen müssen und immer wieder andere Charaktere auftauchen, die aber auch so schnell wie sie gekommen sind, wieder von der Bildfläche verschwinden.
Mein Fazit
Joseph Joffo hat hier einen schönen Roman erschaffen, der teilweise recht spannend war, aber auch einige Längen aufweist. Die beiden Hauptcharaktere waren wirklich gut dargestellt. Ich habe mich bei diesem Buch gut unterhalten gefühlt. Jedoch muss ich sagen, dass ich schon viele Roman aus dieser Zeit gelesen habe, die mich mehr berührt und mehr Emotionen in mir geweckt haben.
Dennoch kann ich das Buch weiterempfehlen und vergebe 3,5 von 5 Leseratten/Sternen
Joseph Joffo
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Joseph Joffo
Ein Sack voll Murmeln
Un sac de billes
Simon et l' enfant
La Jeune Fille Au Pair
Neue Rezensionen zu Joseph Joffo
Meine Meinung
„Ein Sack voll Murmeln“ ist ein Tatsachenbericht des französischen Schriftstellers Joseph Joffo. Monsieur Joffo schrieb das komplette Martyrium nieder, welches er mit seinem Bruder Maurice vor mehr als siebzig Jahren erlebt hatte.
Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass der Schreibstil des Autors etwas holprig war. Leider waren die Sätze einige Male nicht fließend, und man stockte hin und wieder beim Lesen. Einige Ausdrücke und Begriffe wurden auch etwas unglücklich platziert, und besonders am Anfang fiel es dem Autor schwer, sich richtig und fließend auszudrücken.
Nun denn, die Handlung aber war bis auf Weiteres sehr unterhaltsam und spannend: Wir folgen Maurice und Joseph auf dem Weg in die Freiheit, denn sie waren Juden, und ihre Eltern schickten sie fort, bevor die Nationalsozialisten kamen und sie alle mitnahmen. Somit machten sich die zwei Brüder alleine auf den Weg in den Teil Frankreichs, der sicher und friedvoll war. Von der ersten Seite an zog mit Monsieur Joffo direkt in seinen Bann, und ich verfolgte mit großer Neugier die abenteuerliche Reise der beiden Jungs. Jedoch aber hielt dieses Interesse nicht sehr lange an, denn ungefähr zur Hälfte des Buches passierte nicht mehr viel, was mich etwas enttäuschte. Die anfänglich gedachte Irrfahrt ins Nichts entwickelte sich zu einer erfolgreichen Reise ans Ziel, aber das war’s dann auch schon. Der Rest plätscherte ein wenig dahin.
Vielleicht ist der Film besser als das Buch. Auf jeden Fall war der Roman am Anfang sehr spannend, und auch die Jungs waren sympathische Burschen, denen man gern gefolgt ist. Sie schafften es immer wieder, sich aus der Klemme zu befreien, und auch immer wieder, andere Menschen mit ihrer netten Art zu überzeugen – so auch mich.
Fazit
Am Anfang kleine Startschwierigkeiten, aber dann ein spannender und interessanter Plot. Ab der Hälfte wurde es zunehmend uninteressanter, und die Handlung plätscherte nur noch so vor sich dahin. Trotzdem aber eine Empfehlung!
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