Ermittlungen in der Welt der Geister
von Seehase1977
Rezension
Klappentext:
»Mein Name ist Hunt, Jeremiah Hunt. Seit meine Tochter verschwunden ist, bin ich auf der Suche nach ihr. Die Polizei hat ihre Ermittlungen eingestellt. Aber ich werde niemals aufgeben. Und ich bin bereit, alles zu tun!«
Wer ihm auf der Straße begegnet, hält Jeremiah Hunt für einen Blinden. Doch der Eindruck trügt: Hunt hat bei einem geheimnisvollen Ritual zwar sein Augenlicht geopfert, doch nun kann er sehen, was den Menschen verborgen bleibt: Die Geister der Toten, die sich nicht von der Welt der Lebenden trennen können, und die magischen Geschöpfe, die unerkannt unter uns leben. Endlich findet Hunt so auch eine Spur, die ihn vielleicht zu seiner Tochter führt – oder in den Tod …
Jeremiah Hunt ist blind, aber nicht von Geburt an oder durch einen Unfall und nicht blind im herkömmlichen Sinne. Er kann in der Dunkelheit zumindest soweit sehen, dass er sich zurechtfinden kann. Und Hunt kann Geister sehen. Bis vor fünf Jahren, bevor seine kleine Tochter Elisabeth verschwunden ist, war Hunt ein liebender Familienvater und Professor für Altnordische Schriften. Seit diesem Tag ist alles anders geworden. Die Suche nach seiner Tochter wird zum exzessiven Wahn. Seine Frau verlässt ihn. Nachdem Hunt ganz unten in der Gesellschaft landet hat er nichts mehr zu verlieren. Er arbeitet hin und wieder als Berater bei der Polizei und als Exorzist. Im aktuellen Fall werden Hunt und die Ermittler mit Opfern in bizarren Posen konfrontiert. Hunt merkt bald, dass der Mörder nicht unter den normalen Lebenden zu suchen ist…
Mit "Der Schattenseher" ist dem Autor Joseph Nassise ein äußerst spannender Fantasy-Thriller gelungen. Mit dem Hauptprotagonisten Jeremiah Hunt hat er einen fesselnden Charakter geschaffen der mir trotz seiner unnahbaren und schroffen Art auf Anhieb sympathisch war. Umso mehr, wenn man von seinem Schicksal weiß. Durch recht kurz gehalten Kapitel und Geschehnisse die für den Leser nicht vorhersehbar sind, baut Nassise langsam Spannung auf, die im Finale ihren Höhepunkt erreicht. Der flüssige Schreibstil und die eher unkomplizierte Sprache runden das Ganze ab. Ich kann hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen und freue mich schon auf eine Fortsetzung.