Joseph O'Connor

 3,7 Sterne bei 96 Bewertungen
Autor von Yeats ist tot!, Die wilde Ballade vom lauten Leben und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Joseph O'Connor

Joseph O`Connor wurde im September 1963 in Dublin geboren. Nach seinem Schulabschluss studierte er unter anderem in Oxford und Leeds und begann anschließend als Journalist und Kolumnist bei verschiedenen Zeitungen zu arbeiten. Sein Debüt "Cowboys und Indians" wurde im Jahr 1991 veröffentlicht. Neben Romanen schreibt der Autor auch zahlreiche Essays. Für seine Bücher wurde O`Connor bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet; er erhielt unter anderem den Time Out Travel Writing Prize und den Irish PEN Award. Joseph O`Connor lebt heute wieder in Dublin.

Alle Bücher von Joseph O'Connor

Cover des Buches Yeats ist tot! (ISBN: 9783548603254)

Yeats ist tot!

 (32)
Erschienen am 01.05.2003
Cover des Buches Die wilde Ballade vom lauten Leben (ISBN: 9783100022967)

Die wilde Ballade vom lauten Leben

 (15)
Erschienen am 07.05.2015
Cover des Buches Inishowen Blues (ISBN: 9783596153756)

Inishowen Blues

 (13)
Erschienen am 01.06.2003
Cover des Buches Die Überfahrt (ISBN: 9783596510030)

Die Überfahrt

 (11)
Erschienen am 01.05.2007
Cover des Buches Irrlicht (ISBN: 9783100540188)

Irrlicht

 (7)
Erschienen am 25.07.2012
Cover des Buches Der Verkäufer (ISBN: 9783596149964)

Der Verkäufer

 (4)
Erschienen am 01.07.2002
Cover des Buches Wo die Helden schlafen (ISBN: 9783596178247)

Wo die Helden schlafen

 (3)
Erschienen am 11.11.2011

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Joseph O'Connor

Cover des Buches Inishowen Blues (ISBN: 9783596153756)
Henk_Bleus avatar

Rezension zu "Inishowen Blues" von Joseph O'Connor

Unterhaltsam, doch nicht weltbewegend
Henk_Bleuvor 4 Jahren

Im Fischer Verlag erscheint viel lesenswerte Literatur aus dem angelsächsischen Raum. Deshalb griff ich hier zu, obwohl ich den Autor nicht kannte. Im Rückblick frage ich mich, was sich der Verlag wohl von der Veröffentlichung dieses Buches versprochen hat.

 

Denn „Inishowen Blues“ ist zwar kurzweilige Lektüre, bringt aber wenig Neues oder Einzigartiges, und erreicht an keiner Stelle das Niveau anderer Veröffentlichungen des Verlages, eines Jonathan Frantzen etwa. Vielleicht war der Autor Joseph O’Connor zu der Zeit einfach gehypt, Teil einer Jagd mehrerer Verlag, geschickt lanciert von einem Agenten, und konnte die Erwartungen dann nicht ganz einlösen.  Aber wer weiß – das ist Spekulation.

 

Die Geschichte von Ellen, der krebskranken Frau, die auf der Suche nach ihren Wurzeln Mann und Kinder zurücklässt und nach Irland reist, ist trotz der tödlichen Krankheit heiter, manchmal richtiggehend komisch. Das liegt auch an Ellens Mann, einem Schönheitschirurgen und chronischen Schürzenjäger, der sich mit einer Frau zur Witzfigur macht, die seine Tochter sein könnte. Zur komischen Note trägt auf der irischen Seite der Polizist Martin bei, der sich nach seiner Scheidung und dem Tod seines Sohnes aufgegeben zu haben scheint, allerlei selbstmitleidige Schrullen und einen herben Umgangston pflegt.

 

Man durchschaut zwar irgendwann ein Muster des Autors, die Erwartungen durch das Gegenteil zu überlisten. Die Lektüre ist dennoch unterhaltsam. Gerade auf der irischen Seite geht es manchmal saftig und derb zu, doch das war für mich Teil einer glaubhaften Milieuschilderung. Daneben hat das Buch auch aufklärerischen Wert, wir erfahren im Vorbeigehen einiges über den Bürgerkrieg in Nordirland und seine Folgen.

 

Das einzig Unnötige war der Handlungsstrang, in dem Martin zunächst verfolgt wird und sich von seinem Verfolger bedroht fühlt. Damit soll eine Spannungskomponente eingefügt werden, die aber nicht zur Stimmung des restlichen Buches passt, weil die sich aus den (zwischen-) menschlichen Themen speist.

.

Nichts Weltbewegendes oder Bewusstseinserweiterndes, aber ein Buch mit Herz und Witz, das trotz seiner potentiell schwierigen Themen (Krankheit, Trennung, Tod) weder kitschig noch rührselig wird und ich gern gelesen habe.

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Cover des Buches Die wilde Ballade vom lauten Leben (ISBN: 9783100022967)
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Rezension zu "Die wilde Ballade vom lauten Leben" von Joseph O'Connor

Authentische Biografie einer fiktiven Rockband
Lilli33vor 8 Jahren

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1 (7. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022967
Originaltitel: The Thrill Of It All
Preis: 22,99 €

Authentische Biografie einer fiktiven Rockband

Joseph O’Connors Roman wirkt wie eine Hommage an die 1980er Jahre. Er handelt von der Musik und dem Lebensgefühl der Jugend in dieser Zeit, von der großen Liebe und von tiefer Freundschaft.

Wenn man zwei dieser Schlafsäcke zusammenzippte, um die Körperwärme mit dem Nebenmann zu teilen, und wenn einem der aufs Dach prasselnde Regen und das whiskeyberauschte Gutenachtgebrabbel nichts ausmachte, dann stellte sich ein tröstliches Wirgefühl ein, wie es die Londoner erlebt haben sollen, die während des Blitzkriegs Zuflucht in den U-BAhn-Tunneln suchten. Wenn du jung bist, ist, wie bereits erörtert, gegen deine Dummheit kein Kraut gewachsen. Aber einschlafen kannst du überall. Das ist der Vorteil. (S. 185)

Vier junge Leute gründen eine Rockband in Luton, einer Stadt nahe London. Und einer von ihnen, der Gitarrist Robert Goulding, erzählt uns vom Aufstieg und Fall der „Ships of the Night“. Zwar ist die Geschichte fiktiv, doch hat man den Eindruck, dass sie sich genau so zugetragen haben könnte. Viele Details kennt man von anderen Bands, das Tingeln durch die Kneipen oder Collegebühnen, das verzweifelte Ringen um den perfekten Ton, Streitigkeiten unter den Bandmitgliedern, Drogenexzesse und vieles mehr, bis sie schließlich ganz oben stehen. Rob wendet sich mit seiner Erzählung direkt an den Leser, spricht ihn immer wieder an und schafft so eine gewisse Nähe. Ergänzende Interviewausschnitte der anderen Bandmitglieder oder Zeitungsartikel untermauern das Ganze.

Der Roman ist in zweigeteilt. Der erste, größere Teil erzählt die Jahre von 1981 bis 1987. Der zweite, kürzere Teil spielt 2012. Die Gruppe hatte sich zerstritten und in alle Welt zerstreut. Doch die Violinistin Trez möchte noch einmal ein Konzert geben. Kann das gutgehen?

Ich fürchte, jüngere Menschen könnten sich mit dem Buch etwas schwertun, denn es werden so viele Persönlichkeiten der damaligen Zeit erwähnt und oft mit einer kleinen Anekdote illustriert. Wenn man diese Menschen nicht kennt und diese Zeit nicht selbst miterlebt hat, kann man vielleicht diese ganze Atmosphäre, die O’Connor so genial beschreibt, nicht nachvollziehen. Die Handlung an sich ist nun nicht so besonders spektakulär, mir fehlten ein wenig Spannung und Höhepunkte.

Dass Joseph O’Connor über Musik schreibt und über Kinder mit einer schwierigen Kindheit, kommt sicher nicht von ungefähr. Joseph O’Connor ist der ältere Bruder der bekannten irischen Sängerin Sinead O’Connor, die als Kind von ihrer Mutter misshandelt worden sein soll.

★★★★☆

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Cover des Buches Die wilde Ballade vom lauten Leben (ISBN: 9783100022967)
Arachn0phobiAs avatar

Rezension zu "Die wilde Ballade vom lauten Leben" von Joseph O'Connor

Die wilde Ballade vom lauten Leben
Arachn0phobiAvor 8 Jahren

„Die wilde Ballade vom lauten Leben“ berichtet vom Aufstieg und Fall der anfangs kleinen britischen Band „The Ships“ von den 80er-Jahren bis heute. Erzählt wird sie hauptsächlich von Bandmitglied Robbie selbst, ergänzt durch Interviews seiner Kollegen oder Zeitungsartikeln.

Interessant fand ich an dieser Konstellation vor allem, dass es die Band nie gegeben hat. Die gesamte Biographie ist zwar fiktiv, erweckt aber dennoch den überzeugenden Eindruck, als könnte das alles genau so passiert sein. Musikbegeisterte werden im Verlauf des Buches auf zahlreiche bekannte „Gesichter“ treffen, weil diese eine mehr oder weniger bedeutsame Rolle in der Entwicklung der Band gespielt haben (könnten).

Von Beginn an ist mir der Schreibstil des Autors sehr positiv aufgefallen. Er war durchweg sehr unterhaltsam und vor allem, sofern es die Übersetzung wohl zuließ, gefühlt auch sehr authentisch. Die zumeist lockeren bis sarkastischen Kommentare des Protagonisten passten für meinen Geschmack perfekt zur Grundstimmung. Man fühlte sich stellenweise wirklich in die 80er versetzt – selbst wenn man diese nicht einmal selbst bewusst erlebt hat.

Da es sich stilistisch um eine Biographie handelt, hält sich die Spannung im Allgemeinen in Grenzen. Wenn man aber mit der Erwartungshaltung herangeht, die Entwicklung einer Band von Chaos bis Ruhm zu verfolgen, wird man für viele Stunden gut unterhalten werden. Dafür also sehr gute vier Sterne, weil mir letztendlich noch ein wenig der WOW-Effekt gefehlt hat.

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Zusätzliche Informationen

Joseph O'Connor wurde am 20. September 1963 in Dublin (Irland) geboren.

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