Gedichte. Ahnung und GegenwartHrsg. v. Werner Bergengruen
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Inhaltsangabe
Nirgendwo sonst in der deutschen Literatur gingen Sehnsucht, Naturnähe und Heimatverbundenheit eine gleichermaßen innige Verbindung ein wie im Werk Joseph von Eichendorffs. Dieser Band enthält neben hundert seiner schönsten Gedichte den Roman «Ahnung und Gegenwart», mit dem der Romantiker früh seinen literarischen Durchbruch feierte.Joseph von Eichendorff (1788–1857) zählt zu den beliebtesten Schriftstellern der Romantik. Nicht wenige seiner Gedichte haben sich ihren unumstrittenen Rang im literarischen Kanon und Zitatschatz der Deutschen erobert. Ob «Laue Luft kommt blau geflossen», «Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküßt», «Wem Gott will rechte Gunst erweisen» oder «Schläft ein Lied in allen Dingen» – in ihrer Mischung aus tiefem Naturempfinden und reiner Musikalität ist Eichendorffs Lyrik unverwechselbar. Stimmungsvolle Waldlandschaften und volksliedhafte Anklänge begegnen uns auch in seinem Frühwerk «Ahnung und Gegenwart». Drei Männer und drei Frauen suchen in diesem Entwicklungsroman nach einem neuen Weg für ihr Leben, nicht alle werden ihn am Ende finden. Denn nur selten glückt es, die Ahnung von der eigenen Bestimmung mit dem gegenwärtigen Leben harmonisch zu verbinden. Obwohl bereits 1811 geschrieben, scheinen hier schon alle Themen Eichendorffs vorweggenommen: «Der Mensch soll die irdische Wirklichkeit gewinnen, ohne seine Seele zu verlieren. Er erwirbt sich die Gegenwart, aber die Ahnung gibt er nicht preis. Hier erscheint das Problem des Menschen schlechthin», schreibt Werner Bergengruen in seinem Nachwort.