"Bird Box" beginnt mit einer Szene, wo Malorie in der Küche steht und eine schwerwiegende Entscheidung fällt: sie und ihre zwei vierjährigen Kinder müssen ihr Haus verlassen, weil die Vorräte nicht mehr ausreichen.
Die Atmosphäre wirkt bedrohlich und surreal. Das Haus ist eigentlich eine Bruchbude und an einigen Stellen gibt es ominöse dunkle Flecken. Malorie und die Kinder verhalten sich auch nicht normal: die Kinder schlafen auf Matratzen mit einer dunklen Kuppel drüber und wenn sie nach draußen gehen, binden sie ihre Augen zu.
Sie müssen zu einem Ort, wo Menschen angeblich in Sicherheit leben. Diesen Ort kann man nur über einen Fluss erreichen - und zwar mit verbundenen Augen.
Josh Malermann bedient sich beim Erzählen zwei Zeitebenen: die Zeit vor dem Grauen, wo Menschen in einer Art Wahnsinn verfallen und sich selbst umbringen, wenn sie mit offenen Augen sich nach draußen begeben und die Zeit, wo Malorie alleine mit Zwei Kindern blindlings einen Fluss runterrudern.
Bei "Bird Box" herrscht eine bedrohliche Atmosphäre, ohne direkt zu benennen, wie die Bedrohung eigentlich aussieht. Die Bedrohung ist irgendwie körperlos. Die Geschichte kommt mit wenig Blutvergießen aus und der Leser fragt sich, was eigentlich im Haus passiert ist, wo doch einige Namen genannt werden, wie z.B. Tom oder Olympia. Wo sind die Bewohner abgeblieben? Warum sind Malorie und ihre Kinder am Ende alleine?
Josh Malermann hat mich mit seinem Debütbuch richtig abgeholt - und das Finale ..... einfach sensationell!!
Ich werde definitiv noch andere Werke von Malermann lesen!