Rezension
Babschavor 7 Jahren
Tim Farnsworth könnte eigentlich glücklich sein: Partner in einer angesehenen New Yorker Anwaltskanzlei, schickes Haus im Grünen, verheiratet mit einer intelligenten attraktiven Frau und Vater einer siebzehnjährigen Tochter. Wenn da nicht dieser unheimliche, sich jeder denkbaren medizinischen Diagnose entziehende Defekt in ihm wäre, der alle paar Jahre erneut durchbricht und die Familie in Angst und Schrecken versetzt. Während teils Monate andauernder Phasen muss sich Tim von jetzt auf gleich in Bewegung setzen und so end- wie ziellose Strecken zu Fuß ablaufen, bis er irgendwann vor Erschöpfung zusammenklappt und sich später bei seiner Frau meldet, die ihn dann dort abholt. Das Ganze ist naturgemäß nicht ungefährlich, da diese Exkursionen völlig spontan und meist ohne jeden Wetterschutz auch in besser zu meidende Gegenden erfolgen. Zumal die "Wanderungen" dann auch streckenmäßig immer länger werden und zu bleibenden gesundheitlichen Schäden führen.
Ferris baut in seinem Buch ein packendes verzwicktes Szenario auf, in dem eine klassische amerikanische Familie aufgrund einer völlig extremen und nicht steuerbaren Ausnahmesituation immer mehr aus den Fugen gerät. Dabei gelingt es ihm bis zum schicksalhaften Ende völlig glaubhaft und nachvollziehbar vor allem, die Ehe der Farnsworth`in eine unglaubliche Dynamik zu versetzen, in der die beiden Partner sich einerseits völlig nah und vertraut sind, gleichzeitig unter dem Damoklesschwert der alles überschattenden "Krankheit" jedoch immer mehr auseinander driften und in letzter Konsequenz das nackte Überleben bzw. das Sichergeben steht. Wie das alles im schicksalhaften Widerstreit elementarer Emotionen im permanenten Wechsel zwischen Annäherung und Abstoßung und unter zunehmendem Verlust jeder Bodenhaftung bei den Beteiligten abläuft, ist hier geradezu meisterhaft beschrieben und unbedingt lesenswert. Man frisst sich als Leser sozusagen durchs Buch und wird bis zum Schluss immer wieder aufs neue überrascht.
Hervorragendes Buch, abseits der Norm.
Tim Farnsworth könnte eigentlich glücklich sein: Partner in einer angesehenen New Yorker Anwaltskanzlei, schickes Haus im Grünen, verheiratet mit einer intelligenten attraktiven Frau und Vater einer siebzehnjährigen Tochter. Wenn da nicht dieser unheimliche, sich jeder denkbaren medizinischen Diagnose entziehende Defekt in ihm wäre, der alle paar Jahre erneut durchbricht und die Familie in Angst und Schrecken versetzt. Während teils Monate andauernder Phasen muss sich Tim von jetzt auf gleich in Bewegung setzen und so end- wie ziellose Strecken zu Fuß ablaufen, bis er irgendwann vor Erschöpfung zusammenklappt und sich später bei seiner Frau meldet, die ihn dann dort abholt. Das Ganze ist naturgemäß nicht ungefährlich, da diese Exkursionen völlig spontan und meist ohne jeden Wetterschutz auch in besser zu meidende Gegenden erfolgen. Zumal die "Wanderungen" dann auch streckenmäßig immer länger werden und zu bleibenden gesundheitlichen Schäden führen.
Ferris baut in seinem Buch ein packendes verzwicktes Szenario auf, in dem eine klassische amerikanische Familie aufgrund einer völlig extremen und nicht steuerbaren Ausnahmesituation immer mehr aus den Fugen gerät. Dabei gelingt es ihm bis zum schicksalhaften Ende völlig glaubhaft und nachvollziehbar vor allem, die Ehe der Farnsworth`in eine unglaubliche Dynamik zu versetzen, in der die beiden Partner sich einerseits völlig nah und vertraut sind, gleichzeitig unter dem Damoklesschwert der alles überschattenden "Krankheit" jedoch immer mehr auseinander driften und in letzter Konsequenz das nackte Überleben bzw. das Sichergeben steht. Wie das alles im schicksalhaften Widerstreit elementarer Emotionen im permanenten Wechsel zwischen Annäherung und Abstoßung und unter zunehmendem Verlust jeder Bodenhaftung bei den Beteiligten abläuft, ist hier geradezu meisterhaft beschrieben und unbedingt lesenswert. Man frisst sich als Leser sozusagen durchs Buch und wird bis zum Schluss immer wieder aufs neue überrascht.
Hervorragendes Buch, abseits der Norm.