Es fesselte mich von Anfang an. Der Anfang ist gut gewählt mit Anne Frank.
Ich finde solche Zeitzeugengeschichten sehr spannend und einfach unfassbar erschreckend wie schlimm und ganz anders die Welt vor nicht all zu vielen Jahren war.
Dennoch kann man sich das Schrecken der damaligen Zeit nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Erschreckend die Todesangst die man haben musste zu diesem Zeitpunkt. Den Hunger...
Ich musste immer wieder pausen einlegen, um das Gelesene zu verarbeiten. Ich stelle mir die Grausamkeiten und Emotionen dieser Menschen bildkich vor.
Unfassbar wie solch ein Hass gegenüber Juden entstehen konnte. Und wie man es schaffen konnte, das so viele Menschen diese Gräueltaten mitmachten...
Fazit:
Ein kurzes Buch, das so gut geschrieben und beschrieben wurde was Rena Finder damals erlebt hat.
Erschreckend, unfassbar. Glück gehabt. Ihre Reise hätte schon ganz am Anfang zu Ende sein können, wenn ihre Eltern nicht ihr Geburtsjahr geändert hätten, sodass sie alt genug war zum Arbeiten...
Eine große Leseempfehlung von meiner Seite aus.
Joshua M. Greene
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Joshua M. Greene
Ich überlebte
Ich überlebte
Ich überlebte. Ein Mädchen auf Schindlers Liste
Neue Rezensionen zu Joshua M. Greene
Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf das Buch aufmerksam. Nachdem es dann einige Zeit in der App vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen.
Wie finde ich Cover und Titel?
Passt beides.
Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Rena Finder erzählt ihre Geschichte oder vielmehr Odyssee im Dritten Reich und berichtet ganz nüchtern von Gegebenheiten, die für mich heute noch unvorstellbar sind. Für Geschichtsinteressierte fallen weitere bekannte Namen, die uns allen in schlechter Erinnerung sind. Positiv hervorgehoben werden Oskar Schindler und seine Frau, die ihr das Leben retteten. Dazu gab es (für mich) neue Hintergrundinformationen, ich konnte hier wirklich noch einiges lernen. In der Beschreibung steht, dass das Buch ab 12 Jahre empfohlen wird, dazu passt auch der eindeutige Appell am Ende des Buches.
Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman (oder eher eine Biografie), der also problemlos ohne Vorwissen (Gut, ein geschichtliches Grundinteresse setze ich einfach mal voraus.) und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Umfang ist recht übersichtlich (Das Hörbuch geht etwas über zwei Stunden.), demzufolge sind es nur Episoden der Erinnerungen, also mit Zeitsprüngen, die aber immer erwähnt werden. Sehr gut gefällt mir, dass in der Ich-Form erzählt wird, man versucht sich gleich mit der Protagonistin zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens – eben für genau die erwähnte Altersgruppe – weiterempfohlen werden.
Die wahre Geschichte einer der letzten Überlebenden des Holocausts. Rena Finders eindrücklicher Zeitzeugenbericht ist ein Appell, Antisemitismus und Hass keine Chance zu geben.
Kurz nachdem die Nationalsozialisten Polen überfallen haben, werden die elfjährige Rena und ihre Familie gezwungen, in das jüdische Ghetto von Krakau zu ziehen. Hunger und harte Arbeit bestimmen den Alltag, und Rena muss immer wieder mitansehen, wie Freunde und Familie deportiert werden. Durch eine glückliche Fügung kommen ihre Mutter und sie in der Fabrik von Oskar Schindler unter. Ihre Namen landen auf der Liste, die später als "Schindlers Liste" weltweit bekannt werden wird, und sie überleben. Dieses Buch ist Renas Zeitzeugenbericht, eindrücklich und bestürzend und doch auch voller Hoffnung auf bessere Zeiten.
Die Autorin:
Rena Finder, geboren 1929 in Krakau, Polen, hat den Holocaust überlebt. Nach dem Krieg zog sie in die USA. Dort hat sie sich der Lehre und Aufklärung über den Holocaust verschrieben und teilt ihre Geschichte mit Schulen, Universitäten und Synagogen. Sie ist Gründungsüberlebende von Facing History and Ourselves. Ich überlebte – Ein Mädchen auf Schindlers Liste ist ihr erstes Kinderbuch bei Hanser (zusammen mit Joshua M. Greene, 2022).
Meine Meinung:
Ich lese Bücher mit dieser Thematik sehr oft und umfangreich. Daher war ich positiv überrascht, diese Geschichte noch nicht zu kennen. Wenn man sich nur den Titel anschaut und den gleichnamigen Film dazu gesehen hat, könnte man meinen, vieles in diesem Buch wäre schon mal erzählt worden. Aber nein, es gibt noch einiges ungesagtes.
Wir haben in diesem Buch kurze Kapitel und so auch kurze Sequenzen der Geschehnisse. Chronologisch begleiten wir unsere Protagonistin in der Kindheit vom Anfang des Krieges bis zu Befreiung. Wir bekommen einen guten Blick für die Judenverfolgung und ihre Anfänge. Was mit Verboten und Ausgrenzung begann, endetet im Massenmord. Was das Buch so schonungslos macht, ist das wir es aus Kindersicht erzählt bekommen. Das deportieren ins Ghetto, ins Konzentrationslager und später in die Fabrik. Was waren Menschen bereit zu tun, um zu überleben? Wie unmenschlich waren die Umstände und welche Grausamkeiten wurden verübt?
Das Buch erzählt aber auch die Geschichte um Oscar Schindler und seiner Frau. Denn auch diese hat sich für die Gefangenen eingesetzt. Was diese beiden auf sich genommen haben und auch riskiert haben, ist immer noch bemerkenswert.
Die Zeit nach der Befreiung wird ebenfalls aufgegriffen. Wie erging es den Schindlers und wie den Gefangenen. Konnten sie ein neues Leben beginnen? Untermalt wird der Abschluss dieses Buches mit persönlichen Bildern. Diese wurden in den Trümmern gefunden und zeugen von einem Leben davor und danach. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Es ist sehr wichtig und durchaus auch für jüngere Leser geeignet. Von mir, trotz des schon hohen Preises, eine Empfehlung!