Cover des Buches Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort (ISBN: 9783423620338)
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Rezension zu Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort von Jostein Gaarder

Was sich spiegelt, durchschaut nicht.

von StMoonlight vor 10 Jahren

Rezension

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StMoonlightvor 10 Jahren

---> ACHTUNG SPOILER <---

Bei dem Autor handelt es sich um den Verfasser von "Sofies Welt", was vermutlich den meisten etwas sagen wird. Generell schreibt Gaarder sehr philosophisch, daher ist es auch kein Wunder das dieser Roman eher Denkanstöße gibt, als wirklich abgeschlossen zu sein.

In der Geschichte begleitet der Leser Cecilie auf ihrem Weg in ... das ist wohl Interpretationssache, wie so vieles in diesem Buch:
Es ist Adventszeit. Weihnachten nähert sich mit großen Schritten. Das Mädchen ist sehr krank und liegt in ihrem Bett. Alleine aufstehen kann sie nur noch sehr selten. Jeden Tag kommt eine Pflegerin, um Cecilie Medikamente zu verabreichen. Was die Kleine hat bleibt leider offen. Der Leser kann hier nur Mutmaßungen anstellen. Für die Geschichte spielt es jedoch keine Rolle. Tatsache ist, dass das Mädchen sich von Tag zu Tag besser fühlt. Daher wünscht sie sich auch unbedingt Skier zu Weihnachten. Und einen Schlitten. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass es ihr bald so gut geht, dass sie im Schnee damit rumtollen kann. Ihre Eltern und auch die Großeltern, haben nicht so viel Hoffnung. Sie sind betrübt, weinen viel und versuchen ganz oft an der Seite ihrer (Enkel-)Tochter zu sein. Familie und Zusammenhalt werden, grade in dieser schweren Zeit, ganz groß geschrieben.

Eines Tages sitzt auf der Fensterbank in Cecilies Zimmer ein kleines Wesen. Es stellt sich ein Engel heraus. Als ein ziemlich neugieriger obendrein. Dieses Wesen möchte alles über (uns) Menschen wissen: Wie Wörter schmecken und warum wir etwas vergessen, nur damit es uns kurz darauf wieder einfällt. Das kranke Mädchen erklärt sich bereit ihm all das näher zu bringen, aber nur, wenn der Engel ihr dafür die Engelwelt erklärt. Cicilie möchte wissen wie das so ist. Im Himmel. Die beiden stellen fest das es gar nicht so einfach ist dem jeweils anderen die eigene Welt zu erklären, geschweige denn zu zeigen. Trotzdem entsteht zwischen den beiden eine zunehmende Vertrautheit und Cecilie beginnt über Dinge nachzudenken, die ihr vorher nie in den Sinn kamen. All ihre Gedanken schreibt sie auf. In einem Tagebuch unter ihrem Bett, damit sie sich immer daran erinnern kann.

Je mehr Tage verstreichen, desto besser geht es dem Mädchen. Zumindest nachts, wenn der Engel bei ihr ist. Tagsüber schläft sie meist. Nachts aber, ist sie mit Gottes Wesen unterwegs. Sogar heimlich Schlitten fahren geht sie. Dann kommt der Tag an dem sie sich wünschte zu fliegen ...

Eine sehr emotionale und zu Tränen rührende Geschichte. Doch auch wenn sie an sich traurig ist, so gibt der Roman eine Menge Denkanstöße. Nicht nur über das Leben und den Tod, sondern vor allen Dingen über sich. Über Vergänglichkeit, Liebe, Sinne, Gedanken, .... und vieles mehr.

Der Schreibstil ist dabei relativ einfach gehalten, ohne großen Schnick-Schnack. Alles lässt sich flüssig und auch zügig lesen. Währen da eben nicht die ganzen Denkanstöße, die einen doch immer wieder zum innehalten bewegen. Diese Mischung stimmt hier. Mich persönlich stört die ständige Erwähnung von "Gott", religiösen Zitaten und dergleichen. Einige kleine Umformulierungen und schon wäre es auch ohne gegangen. Schade.

~°~ Fazit ~°~

Ein schönes und tiefsinniges Buch. Leider wohl mehr etwas für tief religiöse Menschen.

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