Cover des Buches Lebenslang ist nicht genug (ISBN: 9783442479726)
TheBelladonnaEyess avatar
Rezension zu Lebenslang ist nicht genug von Joy Fielding

Joy Fielding mal ganz anders...

von TheBelladonnaEyes vor 10 Jahren

Rezension

TheBelladonnaEyess avatar
TheBelladonnaEyesvor 10 Jahren

Kritik:

Nachdem ich "Lauf Jane, Lauf!" und "Träume süß mein Mädchen" von Joy Fielding gelesen und geliebt habe, war ich mir sicher, dass mich dieses Buch ebenfalls begeistern wird. Der Klappentext klang wieder typisch nach einem Fielding Werk: rasant und spannend.

Der Inhalt der Geschichte hat mich sehr gerührt. Auch wenn ich kein Kind habe, konnte ich mich sehr gut in die Lage von Gail versetzen. Die Autorin hat so einen fantastischen Schreibstil, dass ich mit Gail fühlen konnte. Ich ging manchmal in mich selbst hinein und fragte mich: Wie würdest du handeln? Wie würdest du dich wohl fühlen, wenn du dein Kind verlierst?

Es gab Momente, in denen ich mich einfach nur über Gail geärgert habe, denn sie hat in all ihrer Trauer gar nicht realisiert, dass sie die Gefühle ihrer Mitmenschen verletzte. Klar, sie ist eine Mutter, die ihr Kind verloren hat, aber es gibt noch andere, die ebenfalls darunter gelitten haben. Aber im Vergleich zu Gail versuchen sie wieder, ihr Leben einigermaßen weiter zu führen. Ich mochte Gails Umgang mit ihren Freunden und Familie überhaupt nicht.

Jack, Gails Ehemann, hat mir am meisten Leid getan. Denn er hatte es nicht nur mit dem Tod seiner 6jährigen Tochter Cindy zu tun gehabt, sondern auch Gail, die sich immer mehr von ihm abwendete. Ich hatte so das Gefühl, dass er sich wertlos vorkam.

Die 16jährige Jennifer, Gails Tochter aus ihrer ersten Ehe, bekam neben Jack den ganzen Frust von Gail ab. Das Mädchen durfte nirgendwo hin und wurde von ihrer Mutter immer mehr in die Enge getrieben.

Als Gail anfing, selbst nach dem Mörder zu suchen, habe ich sie zum Teil echt bewundert. Sie hat sich nach Newark begeben, einem Ort, wo es nur von Kriminellen bimmelt. Aber was als "Obsession" beschrieben wurde, empfand ich gar nicht. 200 Seiten beinhaltete nur ihre Lage und ihre Trauer, und der Rest war ihre Suche nach dem Vergewaltiger. Daher finde ich, dass es sehr an Spannung gefehlt hat.

Das Cover verbinde ich sehr mit dem Buch. Die Rose und die Kette haben mich immer so zum Nachdenken gebracht, wie ich mich wohl fühlen würde.


Fazit:

Ein Buch, das unter die Haut geht und den Leser dazu bringt, für einen Moment darüber nachzudenken, wie es wohl ist, wenn man einen geliebten Menschen verliert.

Es ist Joy Fielding wieder gelungen, ein Buch zu schreiben, welches man noch eine Weile in Erinnerung hat. Dieses Buch ist aber nichts für diejenigen, die sich viel Spannung erhoffen.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks