Juan Filloy starb im Jaher 2000 mit fast 106 Jahren in Cordoba. Ungewöhnlich. Soweit ich weiß, ist "Op Oloop" das einzige ins Deutsche übertragene Buch von ihm. Es wird behauptet, dass er so unbedeutend (auch in seiner Heimat) geblieben ist, wäre eines "der unerklärlichsten Verbrechen der argentinischen Literatur". Juan Filloy war ein Einzelgänger, der sich weigerte, am allgemeinen Literaturbetrieb teilzunehmen. Seine Bücher erschienen meist als Privatdruck.
Ein ungewöhnlicher Schriftsteller, eine ungewöhnliche Hauptfigur im Roman. Op Oloop - eigentlich Optimus Oloop -, ein Finne im Buenos Aires der 30iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, ist Statistiker. Sein Leben ist minutiös geplant und folgt einer akribischen Pünktlichkeit. Ein Unfall mit dem Taxi auf dem Weg zu seiner Verlobungsfeier wirft diesen Zeitplan gänzlich durcheinander, obgleich er sich nur um wenige Minuten verspätet. Eine Welle von emotionalen Durcheinander wird dadurch in seinem Inneren freigetreten und beeinflusst sein komplettes Umfeld mit z.T. fatalen Folgen......
Beschrieben wird im Roman nicht mal ein vollständiger Tag im Leben des Oloop. Doch es wird viel Wert auf den inneren Dialog von ihm und auch von anderen Personen der Handlung gelegt. Auch in den 30iger Jahren geschrieben, wirken manche Verhaltensweisen nicht mehr ganz zeitgemäß. Doch das Fesselnde ist, wie Filloy das sprachliche Ausdruckmittel nutzt, um den Leser furchtbar nahe an das Seelenleben der Menschen der Handlung heranzuführen.
Längen hatten für mich die Dialoge in der Bar, in der Oloop zur fortgeschrittenen Stunde landet, um dort seine geladenen Freunde zu treffen. Manches erschloss sich mir einfach nicht.
Fazit: Trotzdem insgesamt eine interessante literarische Entdeckung. Sigmund Freud hatte seine Freude daran.