Bianco tritt in Europa als Löffelbieger auf und demonstriert erfolgreich seine telepathischen Fähigkeiten. Sein Ruhm führt ihn in viele Metropolen und in Berlin aus wird er auf Grund seiner Fähigkeiten als Spion nach Paris entsandt. Dort erlebt er bei einem Auftritt ein Fiasko, als er kurz nach seiner Demonstration lächerlich gemacht wird. Bianco zieht sich zurück und erhält Gelegenheit, Auswanderer nach Argentinien zu werben und dort selbst einen Neuanfang mit eigenem Land zu versuchen. Argentinien scheint weit genug weg, um Abstand zu gewinnen und ein neues Betätigungsfeld zu suchen.
In Argentinien lernt er Guaray Lopez kennen, einen Arzt, der ihm zum Freund wird, den er aber auch als Liebhaber seiner mehr als zwanzig Jahre jüngeren Frau vermutet. Im neuen Zuhause geht sein Leben einen völlig anderen Gang. Die telepathischen Fähigkeiten scheinen verloren; Bianco widmet sich mit der Idee des Zaunbaus einer für die argentinische Pampa völlig neuen Geschäftsidee und gründet mit seiner jungen Frau Gina eine Familie.
Das Ganze kam sehr geruhsam bei mir an und Bianco ergeht sich mehr im Leiden unter der Hitze und seinen Verdächtigungen gegen Gina und Garay, als dass tatsächlich Handlung im Buch versteckt ist. Während ich nicht den Eindruck hatte, dass Gina mit Garay auch nur annähernd etwas hätte anfangen können, klebt Bianco förmlich an seiner fixen Idee. Dennoch hält er Garay die Freundschaft, vielleicht, weil es der einzige Freund ist, vielleicht, weil er mit ihm gemeinsam die Zäune vermarkten will oder weil er über den steten Kontakt die Wahrheit herausfinden will.
Wer es flott mag, der sollte von "Die Gelegenheit" die Finger lassen. Ich vermisse nach wie vor eine namhafte Handlung oder eine persönliche Entwicklung von Bianco. Interessanter wird die Geschichte erst, als plötzlich die Geschichte von fünf Geschwistern und ihrer Familie auftaucht, von denen zwei die Wege Biancos kreuzen werden. Auch hier gibt es einen für Visionen begabten Buben, der für seine Fähigkeiten verehrt und berühmt wird. Bianco trifft auf eine Art Nachfolger, die möglicherweise erfolgreicher sein wird, vielleicht aber auch eines Tages seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Bis zur Geschichte von Waldo vergehen allerdings mehr als zwei Drittel des Buchs und selbst die Gelegenheit, mich damit doch noch zu fangen, hat das Buch nicht ergriffen.