Rezension zu "Herz in Aufruhr" von Jude Deveraux
Voraussetzung für die Lektüre dieses Romans: nicht allzu viel hinterfragen, eine gewisse Neigung zu Trash und Kitsch und Lust an übersteigerter Liebesschwärmerei mitbringen - dann rein ins Vergnügen! Obwohl sich der Stil der Autorin noch deutlich über Groschenromanniveau befindet (und sie, so vermute ich, auch „seriösere“ Texte schreiben könnte), will sie auf ganzer Linie pure Unterhaltung bieten und schöpft aus dem Vollen: Liebe, Sex, Gewalt, eine haarsträubende, aber zumindest niemals langweilige Story, meist zwar nur grob beschriebene, aber doch effektvolle Schauplätze, ein großes Aufgebot von Nebenpersonal, im Mittelpunkt natürlich Heldin und Held, unsterblich verliebt und doch in ein ewiges Wechselbad der Gefühle getaucht (wie glaubhaft die Entwicklungen dieser Beziehung auch immer sein mögen), das erst am Ende zur Ruhe kommen und in Erfüllung münden darf.
Wer sich gern einlässt auf die Inszenierung dieser leidenschaftlichen Liebe und die Beschreibung (und im Falle der weiblichen Hauptperson auch Ausstaffierung) des Traumpaares auf dem langen Weg des Findens, Verlierens und Wiederfindens, wer heiße Liebesszenen mag und alte Rollenklischees nicht scheut (und vielleicht sogar liebt?), dem wird dieses Buch durchaus gefallen.
Also, die Autorin will keine Lebensweisheiten und Beziehungsrezepte unter die Leserinnen bringen, (in diesem Genre erwartet das auch niemand) sodass man das Aufeinandertreffen des tumben, starken Helden und der gefühlvoll-naiven, unselbständigen und damit die Abhängigkeit suchenden Frau nicht mit modernen Maßstäben messen, sondern sich auf die erotische Komponente darin einlassen sollte - falls man dafür empfänglich ist. Danach kann man ja ins reale Leben zurückkehren.