Rezension
Stefan83vor 12 Jahren
Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi haben ihre unfreiwillige Mission auf Phindar beendet und es gemeinsam mit dem dortigen Widerstand geschafft, das zuvor herrschende kriminelle Syndikat zu stürzen. Während ihres Aufenthalts auf dem Planeten kreuzten sich dabei die Wege des jungen Obi-Wan mit denen von Prinz Beju, Thronfolger der Talla-Dynastie auf Gala. Dieser hatte in seiner Heimat eine Knappheit am Heilmittel Bacta künstlich herbeigeführt und das Syndikat finanziell unterstützt. Im Austausch sollte er Bacta erhalten, was ihn wiederum in den Augen seines Volkes zum Helden und neuen Herrscher hätte machen sollen. Diesen Plan konnten die Jedi jedoch in letzter Sekunde vereiteln. Nun sind Qui-Gon und Obi-Wan selbst auf Gala, um die dortigen, von der todkranken Königin ausgerufenen freien Wahlen, zu überwachen. Prinz Beju hat seine Niederlage auf Phindar mittlerweile gut verdaut und setzt alle Hebel in Bewegung, um, als ihr Nachfolger, trotz anderer Bekenntnisse in der Öffentlichkeit, den Thron zu besteigen. Was er nicht weiß: Es gibt noch eine andere Person, welche Anspruch auf die Thronfolge hat, die Verantwortung einer solchen Aufgabe aber bisher ablehnte. Qui-Gon Jinn verlässt trotz Verbots der Königin den Palast, um die wahre Thronerbin ausfindig zu machen. Als er ihr schließlich gegenübersteht, wird dem störrischen Jedi klar, dass er eine gleichwertige Gegnerin in Sachen Sturheit vor sich hat. Gleichzeitig wecken einige mysteriöse Vorkommnisse Obi-Wans Sinn für Gefahr. Die Königin scheint selbst nicht wirklich krank zu sein, dennoch verschlechtert sich ihr Zustand zusehends. Eine natürliche Ursache kommt nicht in Frage und schon bald häufen sich die Anzeichen dafür, dass jemand am Hofe sie vergiftet. Obi-Wan stellt auf eigene Faust Ermittlungen an. Nach dem doch eher einfallslosen Vorgänger kann sich Jude Watson mit diesem Roman, vor allem im Hinblick auf atmosphärische Dichte und Spannung, etwas steigern, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie die Intrigen am Hofe der Königin intelligent inszeniert und bis zum Schluss offen lässt, welche der verdächtigen Personen hier ein falsches Spiel treibt. Überhaupt ist die Handlung weitaus komplexer und sehr politisch geworden, was angesichts des faden Vorgängers überrascht und doch wieder Hoffnung für die Reihe weckt. Action ist zwar durchaus auch vorhanden, vermag aber wohl ältere Leser kaum zu packen, zumal die geschilderten Kämpfe einander einfach zu sehr ähneln und damit arg einfallslos geraten sind. So scheint Watson ein besonderes Faible für Swoops und Speeder zu haben, da diese ja beinahe in jedem Gefecht ihrer Bücher eine Rolle spielen. Insgesamt ist "Das Zeichen der Krone" ein guter, politischer Jugendroman, der ein wenig mehr Nachdenken erfordert und Lust auf die Fortsetzung macht. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden machen die Hauptfiguren aber diesmal keine allzu große Entwicklung durch.