Rezension zu "Gertrude grenzenlos" von Judith Burger
Als Gertrude neu in die Klasse kommt, fällt sie sofort auf. Sie schreibt mit einem Westfüller, trägt Westkleidung und riecht sogar nach Westwaschmittel. Gertrude wird neben Ina gesetzt, und die möchte sich gerne mit der Neuen anfreunden. Gertrude jedoch ist sehr zurückhaltend. Ist es, weil die Lehrerin sie schlecht behandelt? Tatsächlich öffnet sich Gertrude Ina ein wenig. Sie erfährt, dass Gertrudes Familie einen Ausreiseantrag gestellt hat, denn ihr Vater ist Dichter und darf seine Werke nicht mehr veröffentlichen, weil er den sozialistischen Staat kritisiert und Freiheit für alle gefordert hat. Für die DDR sind sie Staatsfeinde. Ina beginnt durch die tiefe Freundschaft zu Gertrude grundlegende Dinge zu hinterfragen. Als Ina ihrer Mutter erzählt, was für eine tolle neue Freundin sie gefunden hat, verbietet diese ihr auch noch den Umgang. Wie kann eine Freundschaft da bestehen?
Ich möchte von dieser Freundschaftsgeschichte mit Handlungsort in der DDR nicht zu viel verraten, aber dieses Kinderbuch ist einfach umwerfend! Ina ist eine lustige und loyale Protagonistin, es hat solchen Spaß gemacht die Geschichte aus ihrer Perspektive zu lesen! Der Einfallsreichtum, den sie an den Tag legt, um die Freundschaft mit Gertrude möglich zu machen, hat mir das Herz mehr als ein Mal höher schlagen lassen. Absolute Kinderbuchempfehlung meinerseits!