Cover des Buches „Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“ (ISBN: 9783426275399)
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Rezension zu „Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“ von Judith End

Rezension zu "„Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“" von Judith End

von leasophie vor 13 Jahren

Rezension

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leasophievor 13 Jahren
Zur Autorin: Judith End, geboren 1981, studierte Medienkultur, Literatur und Soziologie in Hamburg und brachte 2002 ihre Tochter Paula zur Welt, die sie allein erzieht. In ihrer Magisterarbeit beschäftigt sie sich mit der »Vorstellung vom irdischen Paradies«, als sie im Herbst 2006 die Diagnose Brustkrebs erhält. Was dann geschieht, ist die Geschichte ihres Buches "Sterben kommt nicht in Frage, Mama!". Heute arbeitet Judith End als Lektorin in einem Hamburger Hörbuchverlag. Judith End ist eine Autorin, deren Erzähltalent, deren Sinn für Dramatik, deren offene Nüchternheit und deren großes Maß an Selbstironie Leserinnen und Leser von der ersten Seite an in ihren Bann schlagen. Zum Buch: Judith End ist eine junge, alleinerziehende Mutter, mitten im Studium, als sie in ihrer Brust einen Knoten ertastet und ihre Welt aus den Fugen gerät. Eben noch war sie dabei, sich frisch zu verlieben, jetzt quält sie sich mit der Frage, bei wem ihre Tochter Paula aufwachsen soll, falls sie sterben sollte. Operation folgt auf Operation, Chemo- und Strahlentherapie schließen sich an. An den guten Tagen vor dem nächsten Infusionstermin versucht Judith mit Paula in den alten, unbeschwerten Alltag zurückzukehren. Und sie lernt trotzig auf ihr Examen und legt die Prüfungen ab. Am Schluss der Prozedur hat sie beides: Hoffnung, den Krebs überwunden zu haben, und ein Einserexamen. Meine Rezension: In diesem Roman geht es um Judith End, eine alleinerziehende Mutter mit einer kleinen Tochter, Mitte zwanzig die kurz vor ihrer Examensprüfung steht. Dann erhält sie die schlimme Diagnose Brustkrebs, der zum Teil schon die Lymphknoten befallen hat. Judith ist anfangs geschockt, aber dann stellt sie sich der tödlichen Krankheit und versucht sich trotz der Nebenwirkungen und schlechten Tagen dem Alltag zu stellen. Sie versucht ihre Prüfungen trotzdem abzulegen und ihrer Tochter eine gute Mutter zu sein. Aber auch ihre kleine Tochter hat mit der Krankheit der Mutter zu kämpfen... Judith findet dann nach überstandener Krankheit nur langsam wieder ins Leben zurück... Sie versucht eine Beziehung einzugehen, muß sich eingestehen das sie keine Kinder mehr bekommen kann, und wird noch einmal gefühlsmäßig zurückgeworfen als 2 Frauen sterben, die Judith von ihrer Reha-Zeit her kennt... Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben. Der Schreibstil von Judith End läßt einen nicht mehr los. Sie gewährt uns Lesern einen offenen Einblick in die schlimmste Zeit ihres Lebens. Sie läßt uns an ihrem Leben, ihren Stimmungen, ihren Ängsten und ihrer Gefühlswelt teilhaben, was nicht immer leicht ist. Trotzdem schreibt sie teils humorvoll und man muß ein bißchen schmunzeln, trotz dem ernsten Thema. Gleichzeitig aber auch schonungslos offen, man fühlt richtig mit. Mich hat das Buch schwer beschäftigt. Es ging mir einfach unter die Haut, mehrfach mußte ich es weglegen. Das kommt vielleicht daher das ich vor ein paar Jahren meine Mutter verloren habe, die auch an Krebs gestorben ist. Meiner Meinung nach ein wunderbar offenes und ehrliches Buch, was den schweren Weg von Judith End zeigt. Ein tolles Buch für Krebspatienten um Mut gemacht zu bekommen, oder einfach für Leute die sich mit dem Thema Krebs auseinander setzen wollen/müssen.
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