Judith Fanto

 4,6 Sterne bei 84 Bewertungen
Autor*in von Viktor, Viktor und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Judith Fanto, geboren 1969, ist Juristin im Bereich Medizinrecht und Mutter von drei Kindern. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit setzt sie sich als Gründerin mehrerer Stiftungen für kulturelle Aktivitäten und Bildungsangebote vor allem für jüdische Mitmenschen sowie für Kinder mit psychiatrischen Problemen ein. Ihr Debütroman ›Viktor‹ erzählt vom Schicksal ihrer Familie und avancierte schon nach wenigen Wochen zum Bestseller.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Judith Fanto

Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783825152574)

Viktor

 (80)
Erschienen am 01.12.2021
Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783036961484)

Viktor

 (1)
Erschienen am 13.09.2022
Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783867373746)

Viktor

 (3)
Erschienen am 31.05.2021

Neue Rezensionen zu Judith Fanto

Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783036961484)
Eternal-Hopes avatar

Rezension zu "Viktor" von Judith Fanto

Eine junge Studentin auf den Spuren der eigenen Identität und Familiengeschichte
Eternal-Hopevor 10 Monaten

Tolles Buch mit autobiografischen Elementen. Geertje ist eine junge Studentin in einer sehr assimilierten jüdischen Familie in Holland in den 90er Jahren. Die jüdische Tradition der Familie wird kaum gelebt, man achtet darauf, nicht aufzufallen. Über die im Holocaust ermordeten Familienmitglieder wird kaum mehr gesprochen. Geertje begibt sich auf eine spannende Suche nach ihren Wurzeln. Parallel dazu wird die Lebensgeschichte ihres Großonkels Viktors erzählt (ca. Anfang 20. Jahrhundert bis 1940er), der eine schillernde und vielseitige Persönlichkeit war. Sehr interessantes und gut geschriebenes Buch - Empfehlung für alle, die sich für dieses Thema interessieren.



Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783825152574)
Elenchen_hs avatar

Rezension zu "Viktor" von Judith Fanto

Viktor
Elenchen_hvor einem Jahr

Nimwegen, 1994: Die Jurastudentin Geertje weiß, dass sie Jüdin ist. Doch was Jüdisch-Sein bedeutet, wie sie ihre eigene Identität finden kann und wie sie mit dem generationenübergreifenden Trauma umgehen soll, das schwer auf ihrer Familie lastet und sie oft zum Schweigen bringt, weiß sie nicht. Deshalb begibt sie sich auf Spurensuche, durchforstet alte Familienunterlagen, versucht, ihren Verwandten Fragen zu stellen und schließt sich einer jüdischen Gemeinde an.


Wien, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: Viktor ist das schwarze Schaf der Familie. Er eckt an mit seiner leichten, unkonventionellen Art, vor allem bei seinem Vater. Er entwickelt sich zum Frauenheld, schließt keines seiner Studien ab und hat es nicht so mit der Pünktlichkeit. Eine Sache ist ihm aber über alle Maßen wichtig: Seine Familie und die Menschen, die er liebt. Für sie tut er alles, auch als die Nazis in Wien einfallen.


Judith Fanto erzählt in ihrem Debütroman "Viktor", aus dem Niederländischen übersetzt von Eva Schweikart, humorvoll und berührend vom Schicksal ihrer eigenen Familie, der wienerisch-jüdischen Familie Rosenbaum. Sie arbeitet damit ein Trauma auf, das seit Generationen auf ihrer Familie lastet, eine Geschichte, die von Flucht vor dem Naziregime, Erniedrigung und Deportation erzählt, aber auch von innerfamiliären Zusammenhalt, jüdischem Glauben, Identitätssuche, Liebe und Hoffnung. Judith Fanto reflektiert und diskutiert durch ihre Protagonistin Geertje den heutigen Umgang mit der Shoah und gewährt verschiedene Blickwinkel auf jüdisches Leben. Abwechselnd erzählt sie von Geertje und Viktor, springt zwischen den Schauplätzen Nimwegen und Wien hin und her. Ich habe dieses beeindruckende Debüt sehr, sehr gerne gelesen, konnte es zeitweise kaum zur Seite legen und habe das Gefühl, dass ich sowohl ausgesprochen gut unterhalten, als auch mit neuem Wissen versorgt wurde. Für mich ein absolut gelungener autofiktionaler Roman!


Hinweis: In der Übersetzung wird das I- und Z-Wort genutzt.

Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783867373746)
Judithas avatar

Rezension zu "Viktor" von Judith Fanto

Spannende Identitätssuche: Bin ich jüdisch?
Judithavor 2 Jahren

Judith Fanto beginnt als sehr junge Frau, sich intensiv mit ihrer jüdischen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Sie lebt in den Niederlanden, der Vorname Greetje scheint ihr immer unpassender. In Romanform lässt sie den Hörer/Leser miterleben, wie sie fragt und fragt und dann auf dem Dachboden in alten Dokumenten wühlt, um endlich zu erfahren, wer sie wirklich ist. Mindestens genauso wichtig ist ihr die Familiengeschichte, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien beginnt und einen tragischen Verlauf nimmt. Namensgebend für das Buch ist ihr Großonkel Viktor, aber eigentlich steht Judith, wie sie sich bald selbst umbenennt, im Mittelpunkt. Sie fühlt sich als Jüdin und ist hin- und hergerissen von ihren Erkenntnissen. Strahlenförmig gehen von ihr die Fragen aus und sie sammelt die Antworten auch wie Strahlen wieder ein. 

Sehr gut gelesen von Julia Nachtmann, wunderschöne Begleitmusik.

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