Cover des Buches Ein letzter Tanz (ISBN: 9783866122956)
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Rezension zu Ein letzter Tanz von Judith Lennox

Rezension zu "Ein letzter Tanz" von Judith Lennox

von orangenmaedchen vor 9 Jahren

Rezension

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orangenmaedchenvor 9 Jahren

Inhalt:

An ihrem 75. Geburtstag versammelt Esme ihre gesamte Familie auf dem Anwesen Rosindell, um gemeinsam zurück in die Vergangenheit zu blicken. Das schöne Anwesen birgt viele Erinnerungen, allerdings wird sich Esme dabei auch erneut ihrer schmerzvollen Vergangenheit bewusst. Als junges Mädchen verliebte sie sich in den schönen Devlin, der allerdings nur Augen für ihre Schwester Camilla hatte. Doch der Krieg veränderte alles. Devlin wurde durch sein Einsatz als Soldat stark geprägt und kehrt als gebrochener Mensch nach Rosindell zurück. Da Camilla sich mittlerweile mit einem anderen Mann getröstet hat, ergreift nun Esme ihre Chance und sie und Devlin heiraten und gründen eine Familie. Doch hat Devlin wirklich schon komplett mit Camilla abgeschlossen?

Meinung:

Leider habe ich mich mit diesem Buch sehr schwer getan und hätte es wahrscheinlich abgebrochen, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte.

Zuerst zu den positiven Aspekten. Die Autorin hat die Stimmung der damaligen Zeit wirklich sehr gut eingefangen und bringt die Gedanken, Gefühle und Sorgen der Menschen während des Krieges wirklich sehr glaubhaft und realistisch rüber. Auch die Beschreibungen, z. B. vom Anwesen Rosindell, sind sehr bildlich und ich hatte dadurch beim Lesen oft das Gefühl, dass ich selber mitten im Geschehen bin.

Das erste Problem waren für mich die Charaktere. Die Autorin hat sich wirklich bemüht, authentische Figuren zu erschaffen, allerdings habe ich die Figuren zum Teil als zu klischeebehaftet empfunden. Esme ist die liebe, unschuldige, naive kleine Schwester, Camilla hingegen intrigant, rücksichtslos und sich in den Vordergrund drängend. Devlin ist so ein bisschen der tragische Held, der zwischen den beiden steht. Ich hätte mir gewünscht, dass die Figuren eine stärkere Entwicklung durchlaufen, aber das hat irgendwie gefehlt. Da die Geschichte sich über mehrere Generationen erstreckt, haben wir zwischendurch noch jede Menge weiterer Charakter, die eine Rolle spielen und die vielen Namen haben mich zum Teil einfach verwirrt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Autorin sich auf ein paar wenige Charaktere konzentriert hätte, anstatt viele Charaktere in die Geschichte einzubauen, die dann oft nur kurz und oberflächlich beleuchtet werden.

Weiterhin gab es oft Zeitsprünge in der Geschichte, die meinen Lesefluss ebenfalls sehr gestört haben. Manche Passagen musste ich doppelt lesen, weil ich es einfach zu verwirrend fand. Einige Abschnitte waren auch einfach sehr langatmig. Ich glaube, der Schreibstil der Autorin liegt mir wohl einfach nicht.

Ich will das Buch aber nicht total zerreißen, die Idee hinter der Geschichte finde ich durchaus spannend und interessant, nur in der Umsetzung hat es für mich in einigen Bereichen gehapert.

Fazit:

Ein Generationenroman, der einen authentischen Einblick in die damalige Zeit bietet. Schreibstil und Charaktere konnten mich aber leider nicht so sehr überzeugen.

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