No Shopping! passend zur Weihnachtszeit habe ich mal dieses Buch von meinem SUB gekramt und direkt in einem Rutsch durchgelesen. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und die Erkenntnisse, die das Buch enthält, sind zwar in 2019 nicht mehr neu, aber man kann sich diese Zahlen und Fakten immer wieder mal vor Augen halten.
Man sollte wissen, dass das Buch 2006 von Judith Levine geschrieben worden. Zu dieser Zeit waren Minimalismus, Konsumreduzierung, Nachhaltigkeit & Co. noch kein so großes mediales Thema wie heute. Erschreckenderweise hat sie schon vor 13 Jahren die Daten genannt, die heute in jeder Zeitung stehen.
Judith Levine erzählt in ihrem Buch von ihrem Selbstversuch ein Jahr nicht zu Shoppen bzw. nur lebensnotwendige Dinge einzukaufen. Ihr Mann zieht mit und so starten sie gemeinsam in das „Abenteuer“.
Fasst man alle Textpassagen, die sich ausschließlich mit ihrem Selbstversuch beschäftigen, zusammen, würde das Buch nur die Hälfte an Seiten haben. Aber die Autorin fügt immer wieder Statistiken, Texte und Zitate von anderen Personen ein, untermauert ihre Aussagen mit Studien und anderen Belegen. Ich fand es sehr interessant, da sie den amerikanischen Lebensstil beleuchtet.
Obwohl „schon“ 13 Jahre alt ist das Buch aktueller denn je. Ob die Fakten, Daten und Belege stimmen, kann ich nicht sagen. Aber allein die Geschichte, die Gedanken der Autorin und die vielen interessanten Fakten zum Leben der Amerikaner waren für mich lesenswert.
Judith Levine
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No Shopping!
Neue Rezensionen zu Judith Levine
Judith Levine lebt abwechselnd in NewYork City oder weitab der Großstadt bei ihrem Partner. Für einen Amerikaner ergeben sich daraus schon einige interessante Bedürfnisse. Zwei Wagen z.B., die unterschiedlicher nicht sein könnten und einer davon geländegängig.
Die Fragen um die zwei Wohnsitze werfen die Frage nach der Grenze zwischen Notwendigkeit und Luxus auf. Ist es notwendig, zum Friseur zu gehen? Ist die bestimmte Sorte Wein notwendig? Wo verläuft die schmale Grenze?
Der Plan des freischaffenden Paares ein Jahr lang auf jeden unnötigen Luxus zu verzichten, ist im Grunde interessant zu lesen. Die unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Mann und Frau und von den Amerikanern zu den Europäern sind interessant zu verfolgen. Schade dabei ist allerdings, dass Judith Levine bei ihren Überlegungen sehr auf der theoretischen Seite bleibt, des öfteren in's Philosophische abgleitet und dabei auch Autoren zitiert, die evtl. nicht jedem bekannt sein dürften.
Ein ausführlicheren Bericht über ihre praktischen Erfahrungen hätte das Buch sicher näherbringen können. Zumal die erwähnten Personen gerade einmal namentlich gestreift werden, ohne daß ein wirklicher Zusammenhang erkannt werden kann.
Sowohl der Klappentext, als auch die Kurzbeschreibung haben mich sehr angesprochen. Das Cover im Form einer rosafarbenen Einkaufstüte mit spürbar strukturierten Henkeln paßt zum Thema.
Es geht um ein Paar, das sich entscheidet, ein Jahr lang (volle 365 Tage) auf "unnötigen" Konsum zu verzichten; wirklich nur notwendige Dinge zu kaufen. Die Handlung beginnt im Dezember, als der Entschluß gefaßt wird, und -aus reiner Panik- in den letzten Stunden des Silvestertages schnell noch über das Internet Käufe getätigt werden. Die folgenden Kapitel werden monatsweise gegliedert, wobei jeder Monat einen Zusatztitel, wie z.B. "März : Neuer, besser, schöner", erhält. In manchen Situationsbeschreibungen konnte ich auch mich oder Personen, die ich kenne, wiedererkennen.
Leider bleibt die Autorin nicht durchgängig bei den flotten, pointierten Beschreibungen. Schon bald nehmen recht trockene, gesellschaftskritische, aneinandergereihte Abhandlungen und Passagen aus anderen Veröffentlichungen den Großteil der Kapitel ein, sodaß es mir doch schwer gefallen ist "bei der Stange zu bleiben". Ganz anders, als bei "Ich bin dann mal offline" von Christoph Koch, wo es ja auch um einen selbstauferlegten Verzicht geht. Hier gab es auch Zitate aus anderen Veröffentlichungen und statistische Passagen, aber diese wurden für meinen Geschmack viel besser in den Kontext eingebaut.
Kurzum, "NO SHOPPING!" hat meine Erwartungen nicht erfüllt.
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