Ich kenne das Buch als "Die Suche nach dem Regenbogen" und der Klappentext hatte für mich damals nicht einladend geklungen. Ich dachte, dabei ging es um so ein dümmliches, romatisches Hin und Her zwischen Liebe und ihren Hindernissen. Aber ich hatte es geschenkt bekommen und las es trotzdem. Und es hat sich gelohnt, über die (zu) vielen Adjektive des Epilogs hinwegzusehen. Jetzt ist der Roman einer meiner Lieblingsbücher.
Die Protagonistin Susanna Dallet hat mich rasch in ihre Geschichte hineingezogen mit ihrer Art, bei fast allem, was sie sieht und denkt, verschiedene Seiten zu betrachten. Bei aller Klugheit ist sie jedoch auch naiv und lässt sich leicht von ihrem Ehemann täuschen. Der bringt vor allem ihr Geld mit anderen Frauen durch. Und als zwei Männer mit einem eiligen Auftrag für ihren Mann, den Maler, zu ihr kommen, nimmt sie ihn aus Geldnot in seinem Namen an und führt ihn selbst aus. Das ist der Wendepunkt in ihrem Leben. Denn er ist der erste Schritt auf dem Weg zur Hofmalerin. Einmal wird Mistress Dallet im Gefolge von Mary Tudor, der Schwester des Königs, an den französischen Königshof reisen. Beschützt wird sie dabei vom Engel Hadriel, der sich sehr über ihre erstaunliche Kunstfertigkeit freut.
Ich mochte Susannas Widersprüchlichkeit - auf der einen Seite naiv, auf der anderen Seite raffiniert. Auch andere Personen sind derart vielseitig und überraschen im Laufe der Geschichte. Diese ist interessant durch ihre vielen Wendungen und Elemente. Es wird nicht einfach nur Susannas Geschichte erzählt. So wechselt die Erzählform zwischen der eines Erzählers und der Ich-Perspektive Susannas hin und her. Ihre Geschichte ist eingebettet in eine europaweite Verschwörung, in der es auch um das Übernatürliche geht. Der Autorin ist es gelungen, das Element des Übersinnlichen ganz natürlich einzubetten. Es ist keine esoterische Geschichte, sondern sie wirkt sehr lebensnah. Möglicherweise auch durch die Beschreibungen des Alltags im 16. Jahrhundert, der immer wieder einfliesst. Jedoch in einer unaufdringlichen Weise, die die Geschichte interessant macht, ohne sie in die Länge zu ziehen. In die Länge ziehen sich zwar Susannas Sätze. Sie sind aber immer gut verständlich und wirken auf ihre Weise eindringlich und einnehmend.
Zusammengefasst, handelt es sich nicht um die übliche Liebesgeschichte. Vielmehr geht es darum, wie eine junge Frau in einer für Frauen schwierigen Zeit ihren Weg findet, wobei viele Elemente (politische Intrigen, das Übernatürliche, Romantik, der historische Hintergrund) eine Rolle spielen.













