Judith Zander

 3,7 Sterne bei 56 Bewertungen
Autor*in von Dinge, die wir heute sagten, Johnny Ohneland und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Judith Zander wurde 1980 in Anklam geboren und lebt heute in Greifswald. Sowohl ihre Prosa als auch ihre Lyrik wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs, dem Uwe Johnson-Förderpreis, dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis, dem Fontane-Literaturpreis 2021 und dem Peter-Huchel-Preis 2023.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Judith Zander

Cover des Buches Dinge, die wir heute sagten (ISBN: 9783423141185)

Dinge, die wir heute sagten

 (39)
Erschienen am 01.06.2012
Cover des Buches Johnny Ohneland (ISBN: 9783423148665)

Johnny Ohneland

 (5)
Erschienen am 15.06.2023
Cover des Buches im ländchen sommer im winter zur see (ISBN: 9783423290104)

im ländchen sommer im winter zur see

 (2)
Erschienen am 16.03.2022
Cover des Buches Cactaceae (Naturkunden) (ISBN: 9783957570291)

Cactaceae (Naturkunden)

 (1)
Erschienen am 14.10.2014
Cover des Buches oder tau (ISBN: 9783423248624)

oder tau

 (2)
Erschienen am 01.04.2011
Cover des Buches Johnny Ohneland: Roman (ISBN: B086XCQVMF)

Johnny Ohneland: Roman

 (0)
Erschienen am 21.08.2020
Cover des Buches manual numerale (ISBN: 9783423260046)

manual numerale

 (0)
Erschienen am 01.03.2014
Cover des Buches oder tau: Gedichte (ISBN: B00503D1W6)

oder tau: Gedichte

 (0)
Erschienen am 01.04.2011

Neue Rezensionen zu Judith Zander

Cover des Buches im ländchen sommer im winter zur see (ISBN: 9783423290104)
Kristall86s avatar

Rezension zu "im ländchen sommer im winter zur see" von Judith Zander

Ein Genuss!
Kristall86vor 3 Jahren

Klappentext:

„Zwei Orte, zwei Jahreszeiten, zwei Personen in zwei Teilen eines Ereignisses. Das trockene und das feuchte Element, Hell und Dunkel, Innen und Außen, Belebtes, Unbelebtes, Wiederbelebtes und Nichttotzukriegendes bilden die Dichotomien und Isotopien dieser Gedichte, durch die die Tiere ziehen und die Gestirne, denn alles spielt sich gleichzeitig im Himmel und auf Erden ab. Wörtliche und prophetische Rede, untermalt von etwas Musik, ein Gegenübertreten von Sommer und Winter. Auch mit ihrem dritten Gedichtband beweist Judith Zander, dass sie eine Meisterin der kurzen Strecke ist.“


Judith Zander zeigt in ihrem zarten, kleinen Buch wie man mit Worten jongliert und dabei den Kern der Thematik immer punktgenau trifft. Sie benutzt die Worte wie einen Spielball und lässt mit jedem Gedicht, jedem Stück ein neues Spiel beginnen. Ihre Worte wählt sie mit Bedacht und mit viel Phantasie das sie nur so in den Ohren klingen! „Septembergelb“ ist so ein Wort welches es mir besonders angetan hat, sagt es doch so viel über den 9. Monat des Jahres aus welcher den Herbst einläutet aber es gäbe noch unzählige Beispiele mehr. Für Zanders Buch braucht man Zeit und Muße. Das liest man nicht einfach mal so schnell weg, sondern muss es genießen und eben auch mal darüber nachdenken. 

Ich kann es jedenfalls sehr empfehlen und vergebe deshalb 5 von 5 Sterne. Das es nochmal ein Autor schafft, den Lesern von heute Lyrik näher zu bringen, ist wahrlich ein Geschenk. Danke Judith Zander!

Cover des Buches Johnny Ohneland (ISBN: 9783423282352)
GAIAs avatar

Rezension zu "Johnny Ohneland" von Judith Zander

A Girl Called Johnny
GAIAvor 3 Jahren

"...verstanden als Vorgang des Ersetzens. Des Auswaschens gar und Ausschwemmens alles Schädlichen oder nicht zu Gebrauchenden, und zwar aus dir selbst, durch den Einfluss und das Einströmen des Unbelasteten und Nötigen, schlechthin Neuen, einer Blutwäsche, die dir nach und nach zurückhülfe [nein kein Tippfehler!] zu einem Johnnysein, das dir verschwommen und flirrend, fatamorganisch, mit neun oder zehn vorgeschwebt hatte, oder sagte man: war?, es war eine Uneindeutigkeit darum bis ins Grammatische hinein, und eben nach ihr sehntest du dich."

Sooo, nur, dass schon einmal klar ist, worauf man/frau/mensch sich einlässt bei der Lektüre von "Johnny Ohneland"... Es handelt sich bei diesem Roman nämlich nur oberflächlich um einen Identitätsfindungs-/Entwicklungsroman. Das ist nur die Tarnung für ein Sprachgewitter proustschen Ausmaßes. Inhaltlich geht es um Johnny, die als Joana 1981 in einer Kleinstadt Nordostdeutschlands geboren wurde, deren Mutter als sie 17 Jahre alt war, mir nichts dir nichts die Familie verlassen hat und deren Weg wir nun zwischen den Genderidentitäten und sexuellen Orientierungen hin und her verfolgen. Diese Reise passiert nicht nur innerhalb von Johnny und ihren sozialen Interaktionen sondern findet auch rein physisch statt mit Zwischenstopps in Finnland und Australien.

Fast schon als eigene, eigenwillige und mehr als nennenswerte Romanebene agiert aber auch die Sprache. An diesem "Ort" des Geschehens, spielt sich mitunter viel mehr als im Plot ab. Der Roman ist in einer Du-Ansprache-Form geschrieben und von der Zukunft auf die Vergangenheit blickend, in einer grammatischen Form, die ich kaum benennen kann. Diese "Neigung" der besonderen Sprache und das Durchdeklinieren jeglicher Gedankengänge, die nicht nur Johnny sondern auch die Autorin zu haben scheint, wird sogar konkret benannt: "Wie erwartbar, wie variationslos das Leben in seiner Ambivalenz doch irgendwann wird, alles hat zwei Seiten mindestens, das trifft immer zu. Das trifft, immerzu. Aber nicht unbedingt ins Schwarze, die Resultate dieser schwer zu kontrollierenden Neigung, die Worte doppelt und dreifach nutzbar zu machen, ihnen zweite und dritte Ebenen abzupressen, nichts umkommen zu lassen."

Mir kam beim Lesen dieses 525 Seiten langen Buches der Gedanke, dass man per Zufall irgendwelche Seiten daraus bei einem Poetry Slam vortragen könnte und aufgrund der Sprachgewalt wahrscheinlich sofort das Highlight des Abends wäre. Meines Erachtens ist der Reiz an einem solchen Abend, dass die Beiträge zeitlich begrenzt und dadurch in ihrem Umfang eingeschränkt und pointiert präsentiert werden. Über das vorliegende Buch in seiner kompletten Länge hinweg verliert der Stil jedoch seinen Highlight-Effekt. Da wirklich gefühlt jeder Satz inhaltlich wie sprachlich durchdekliniert wird, verblassen die Highlights nebeneinander. Sie nerven sogar zunehmend, weil mal die Drehungen und Wendungen der Sprache und Sprichwörter schon vorhersieht, wie bei einem schlechten Wortwitz. Das ist schade, denn so zieht sich das Buch und auch das Interesse an der Story als solcher sinkt. Es ist ein Spiel mit der Sprache und jedes Spiel wird auf Dauer langweilig.

Trotz allem handelt es sich hier um ein lesenswertes und ebenso außergewöhnliches Buch, was von mir sehr gute 3,5 Sterne erhält.

Cover des Buches Phänomenale Frauen (ISBN: 9783518470985)
KateRapps avatar

Rezension zu "Phänomenale Frauen" von Maya Angelou

Als Bestandteil eines neuen Literatur-Kanon unverzichtbar!
KateRappvor 4 Jahren

Maya Angelou (1928-2014) war eine amerikanische Schriftstellerin und Lyrikerin, Schauspielerin, Theater- und Filmregisseurin.

Nach einer schweren Kindheit mit Missbrauchserfahrung im rassistischen Süden der USA, entwickelte sie sich zu einer wichtigen Stimme des Widerstandes, zur Bürgerrechtlerin und engen Vertrauten von Martin Luther King und Malcolm X.

Die Worte, die sie in dieser wunderbaren Gedichtsammlung für das Leiden, den Stolz und die Kraft der Frauen findet, sind magisch, berührend und zeitlos. Sie sind zu berühmten, anrührenden Hymnen geworden:

„You may kill me with your hatefulness,

But still, like air, I`ll rise.“

Diese Gedichte erschienen erstmals 1994 unter dem Titel

„The Complete Collected Poems by Maya Angelou“.

Sie sind so kraftvoll, dass eine Lektüre zwischendurch immer wieder beglücken und bewegen kann. Als wichtiger Bestandteil eines neuen Literatur- und Poesie-Kanons erscheint mir dieser schmale Band wirklich unverzichtbar.

2020 legte der @suhrkampverlag die Gedichte in einer zweisprachigen Version mit dem Titel „Phänomenale Frauen“ neu auf.

Auch denjenigen, die sie nicht im englischen Original verstehen können, wird damit die Möglichkeit geboten, die gelungene Übersetzung von Judith Zander mit dem Original zu vergleichen und damit dem Werk dieser großen Autorin näher zu kommen.


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