Rezension
Ein schwieriger und gleichsam wirklich tiefgehender, guter Roman. Aus den Blickwinkeln mehrere Bewohner des mecklenburgischen Dörfchens Bresekow schildert Zander die zur Tristesse verkommene Idylle des Landlebens in der Region. Der Tod der alten Anna Hanske und die folgende Beerdigung wühlen die Dorfbewohner auf und bringen so alte Verwerfungen wieder ans Tageslicht.
Das Stilmittel der verschiedenen Perspektiven hat mich lange rätseln lassen, wer nun wer ist und auf wessen Seite steht, hat aber auch das Dorf in einer Gesamtheit gezeichnet, die sonst wohl kaum möglich gewesen wäre. Judith Zander findet für jede ihrer vielen Figuren eine ganz eigene, symptomatische Sprache, die nie albern wird und schlichtweg beeindruckt. Ein wirklich gutes Stück Literatur.