Rezension zu "Wir fangen gerade erst an" von Catharina Ingelman-Sundberg
Als die Zustände in ihrer Seniorenunterkunft immer unerträglicher werden, büxen fünf befreundete Alte aus, um eine Straftat zu begehen, da sie bei einer Reportage gesehen haben, dass die Zustände hinter schwedischen Gardinen vor allem bezüglich des Essens und des Ausgangs viel erfreulicher sind, als sie das bislang erleben durften. Sie quartieren sich in einem Grandhotel ein und planen ihren Coup: zwei wertvolle Gemälde aus dem gegenüberliegenden Nationalmuseum zu kidnappen, um anschließend ein hohes Lösegeld zu verlangen. Doch es läuft nicht alles nach Plan ..
Alte Menschen rücken wieder verstärkt in den Fokus auch von Romanen. Beim vorliegenden Werk handelt es sich um einen komödiantischen Krimi. Das Fünfergespann singt zunächst brav im Chor zusammen, bevor sie kriminelle Energie entwickeln. In der ersten Hälfte tat ich mich schwer, die drei Frauenfiguren auseinander zu halten. Die beiden männlichen Parts sind so eigen, dass es diesbezüglich nicht schwer fällt. Den Erzählstil halte ich für gut durchschnittlich. Manche Umsetzung erscheint mir jedoch nicht ganz ausgereift zu sein. Einiges wirkt doch sehr an den Haaren herbeigezogen und zum Teil, als ob man unbedingt noch einen drauf setzen wollte. Es kommt halt auf die Maßstäbe an, die man anlegt. Es ist sicherlich kein Krimi im üblichen Sinne, dafür ist vieles zu unrealistisch, eher eine Seniorenposse, bei dem nicht alle Gags zünden, aber auch keine Langeweile aufkommt.
Das Hörbuch liest Judy Winter und das macht sie richtig klasse. Für mich drängen sich Vergleiche mit den Büchern von Renate Bergmann auf. Dieses sind zugegebener Maßen witziger, aber es handelt sich dabei ja auch nicht um eine Krimi-Anlehnung. Das Vorlesen von Judy Winter hat mir besser gefallen als das von Marie Gruber, obgleich sich die Stimmen doch ziemlich ähnlich sind.
Es handelt sich um eine autorisierte Lesefassung (sicherlich ziemlich gekürzt) auf 5 CDs mit ca. 5, 5 Stunden Laufzeit.
Fazit: Würde rein für den Roman 3 Sterne geben, die Umsetzung als Hörbuch ist aber durchaus gelungen, so dass ich noch einen drauf setze.