Jules Wake

Dieses Buch lies sich flüssig lesen und plätscherte leicht vor sich hin. Genau so, wie ein Buch für die Weihnachtszeit meiner Meinung nach sein sollte. Diese Zeit ist ohnehin schon stressig genug, da ist es schön, wenn man wenigstens beim Lesen abschalten kann.

Jedoch hat mir ein bisschen Handlung gefehlt. Es gab leider keine Stellen, an denen ich wirklich mitgefiebert habe, da doch relativ wenig passiert ist.

Alles in allem war das Buch aber trotzdem ganz gut und eine schöne Lektüre für den Dezember.

Viola spielt die Bratsche (Viola) an der Oper in London und wird zusätzlich abkommandiert, beim Krippenspiel einer Schule für eine erkrankte Lehrerin einzuspringen. Der Anwalt, den sie vorher bereits getroffen hat und der ihr eigentlich beim Krippenspiel helfen soll, beschert ihr zusätzliches Gefühlschaos. Das wird eine turbulente, schneereiche Vorweihnachtszeit in Notting Hill!
Als Cover hätte ich eines der typischen bunten Notting-Hill-Häuser perfekt gefunden, aber der Schneeglitzer passt gut zum reichlich vorhandenen Schnee im Buch. "Notting Hill im Schnee" ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Jules Wake gibt einem Musiktipps, lässt einen kurz hinter die Kulissen des Opernbetriebs schauen und vermittelt die Schönheit Londons in der Vorweihnachtszeit. Eine klare Leseempfehlung von mir.

Viola ist eine junge Frau Anfang 30 und man merkt schon zu Beginn, dass sie durch ihre Eltern und Cousinen sehr eingespannt wird, sodass wenig Zeit für ihr Privatleben bleibt. Ihre Prioritäten verändern sich jedoch im Laufe der Geschichte dadurch, dass sie sich in Nate verliebt, den sie zufällig beruflich kennenlernt. Seine kleine Tochter Grace spielt dabei auch eine große Rolle. Diese hat eine Mutter, die in den USA ihren beruflichen Träumen nachgeht und als Anwältin in einer großen Kanzlei arbeitet. Für Grace bleibt da keine Zeit. Deshalb springt Viola gelegentlich ein, um Grace zu betreuen, wenn Nate beruflich eingespannt ist. 

Zwischen dem kleinen Mädchen und Viola entwickelt sich mit der Zeit eine wunderschöne, rührende Beziehung. Und auch Nate sieht, dass Viola ihm mehr bedeutet und möchte sie dauerhaft in seinem Leben haben. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand die Geschichte gut umgesetzt, der Schauplatz London ist sowieso ein Traum an Weihnachten und Viola als Protagonistin kommt unglaublich sympathisch rüber. Ihr Umgang mit Grace ist toll und auch ihre Entwicklung in der Geschichte gegenüber ihrer Familie hat mir gefallen. Dass sie am Ende mit Nate zusammenfindet gönnt man ihr von ganzem Herzen und ich konnte das Buch zufrieden zu Ende lesen.