Rezension zu "Tagebücher" von Edmond de Goncourt
Die Brüder Goncourt – nach denen der wichtigste französische Literaturpreis, der „Prix Goncourt“, benannt wurde – gehörten im 19. Jahrhunderten zu den bekanntesten Schriftstellern und Intellektuellen in Frankreich. Doch nebenbei waren sie auch Essayisten, Historiker, schrieben Dramas und hatten auch häufig zu Kunst und Kultur eine Meinung. Das lebendige Salonleben der Intellektuellen im Frankreich des 19. Jahrhunderts bereicherten sie häufig und waren ein integraler Bestandteil.
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Als historisches Dokument unentbehrlich sind ihre Tagebücher, die beide Brüder ab 1851 gemeinsam führten und Edmond nach den Tod des Jules allein fortsetzte.
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Die Brüder Goncourt plaudern über Balzac, dessen Auftreten; Pärchenbildung, eingebildete Damen, aufgeführte Theaterstücke, publizierte Bücher. Nebenbei ist die aktuelle Politik Frankreichs um 1850 von großem Interesse. Der Ton ist amüsierlich, beobachtend, zuweilen kritisch. Insgesamt ein lesenswertes Zeitdokument.