Klappentext:
Professor Aronnax und sein Diener Conseil machen sich auf die Suche nach einem unbekannten Seeungeheuer, das angeblich für zahlreiche rätselhafte Schiffsunglücke verantwortlich ist. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Seeungeheuer um die „Nautilus“ handelt, das U-Boot des seltsamen Kapitäns Nemo. Der Professor und sein Diener verbringen einige Zeit an Bord und erleben unglaubliche Abenteuer, Konflikte mit der Crew und Kämpfe mit Riesenkraken. Jules Verne nimmt die technische Entwicklung vieler Jahrzehnte voraus und beschreibt den Siegeszug technischer Errungenschaften über die Natur. Vollständige Fassung, mit den Illustrationen der Originalausgabe.
Meine Meinung:
Ich habe mich ziemlich schwer mit der Geschichte getan. Ich kann nicht sagen, ob es an den vielen Datumsangaben, den Koordinaten oder den Namen der diversen Schiffe liegt.
Professor Aronnax, sein Diener Conseil und Harpunier Ned Land treffen 1866 auf Kapitän Nemo, der mit seinem Unterwasserfahrzeug "Nautilus" eine Expedition unternimmt.
Die Einrichtung der "Nautilus" wird sehr beeindruckend beschrieben. Riesige Säle und Räume, Bibliothek und Lesesaal mit 12.000 Büchern, alles exquisit ausgewählt; Gemälde, Ausstellungsobjekte, Schaukästen, es gleich einem privaten Museum, denn der gute Nemo hat mit der echten Welt abgeschlossen und lebt nun auf der "Nautilus" in seiner eigenen Welt. Jedes Stück und Detail wird bis ins Kleinste beschrieben, mit Herkunft, Art, lateinischen Namen, etc. - manchmal etwas zu ausführlich, hier kann man getrost querlesen.
Wie kann Nemo dieses große Fahrzeug unbemerkt gebaut und zu Wasser gelassen haben? So ein Koloss fällt doch auf?! Generell scheint die gesamte Ausführung und Ausstattung sehr durchdacht zu sein, wenn man das Jahr bedenkt. Und woher stammt der Reichtum Nemos, wenn er sich unter Wasser zurückgezogen hat und nicht mehr arbeitet?
Es ist faszinierend zu lesen, mit welchen Meßgeräten und Karten die Herren ausgestattet waren, um ihre jeweilige Position genau belegen zu können. Da könnte sich jedes heutige Navigationsgerät eine Scheibe von abschneiden, da unsere Geräte nicht mehr neue Straßen erkennen.
Manchmal glaubt man, man liest einen Reisebericht, der einfach unter Wasser stattfindet, manchmal meint man, man sei nicht im 19. Jahrhundert
Ein bißchen zu viel Jagd und Kampf mit Seetieren gibt es mir schon in diesem Buch, ich mußte mich immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzen, um den Erzählungen folgen zu können.
Nach einem letzten Fluchtversuch erwacht Aronnax in einer Fischerhütte und reflektiert die Expedition unter Wasser: 9 Monate lang, 20.000 französische Meilen. Von der Nautilus hört man nichts mehr, von Nemo ebenso nicht. Ein ziemlich plötzliches Ende, finde ich.
Diesen "Klassiker" zu lesen, ist eine Abwechslung gegenüber meinen sonstigen Büchern, allerdings ging die Geschichte nicht wirklich an mich ran; ich vergebe 3,5 Sterne.