Rezension zu "Die kleine Ostsee-Bäckerei" von Juli Summer
Liz fährt mit einem gebrochenen Herzen an die Ostsee zu ihrer Tante Moni, um den Kopf von ihrem gestorbenen Freund freizukriegen.
Ich habe mich sofort in das Café, das Örtchen und das Meer verliebt. Schönes Setting, schön beschrieben! Auch die Nebencharaktere besonders Kathy, die beste Freundin, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Das erste, was mich jedoch gestört hat, sind die vielen Zeitsprünge. Klar, man will die Geschichte nicht unnötig strecken, aber das hat leider den entspannten Flair der Sommerlektüre genommen und gegen ein nahezu gehetztes Gefühl ausgetauscht. Ansonsten war der Schreibstil sehr schön.
Zu Beginn mochte ich die Entwicklung zwischen Bjarne und Liz: eben eine typische Geschichte, wo sich die Protagonistin gegen ihren Willen in den stoffeligen Typ verliebt. Ich habe auch kein Problem mit seiner abweisenden Art gehabt, das gehört nunmal dazu. Doch dann kommen die zwei sich näher und anstatt, dass sie beschließen entweder mehr daraus zu machen oder aber es als einmalige Sache abzutun, halten sie sich dann in einer seltsamen Art F+ auf, die Liz eigentlich gar nicht will. Hier hat Bjarne dann für mich zunehmend an Sympathie verloren. Er sagt in einem Moment, dass er definitiv nichts von Liz will und greift ihr im nächsten Atemzug an den Hintern, um ihr mitzuteilen, dass er ihren Körper aber schon gerne will. Teilweise musste ich mich richtig überwinden, dort weiterzulesen. Gefiel mir nicht. Zum Glück geht es dann besser weiter. Sie verlieren sich temporär aus den Augen, Liz kehrt Heim und schließt mit ihren Schuldgefühlen ab. Dann kommt ein dramatisches Ende. Passt gut zu so einem Roman, aber auch hier hätte ich mir gewünscht, dass es etwas mehr als nur ein Kapitel dazugibt bevor die beiden sich auf einmal ihre Liebe gestehen und die Sache abgehakt wird. Schade, das Buch hätte viel Potenzial.