Cover des Buches Corpus Delicti (ISBN: 9783442740666)
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Rezension zu Corpus Delicti von Juli Zeh

Corpus Delicti von Juli Zeh

von FairyOfBooks vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ich hatte mir mehr erhofft, aber wurde letztendlich etwas enttäuscht und unzufrieden aus der Geschichte entlassen.

Rezension

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FairyOfBooksvor 6 Jahren
„Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann.”

Zum Cover: Man sieht einen weißen und sterilen Raumeingang in eine Art Zelle, die Zelle von Mia Holl vermutlich, die im Laufe der Geschichte zur Sprache kommt. Die Art des Covers ist schon anders als man es gewohnt ist, aber wirklich schön kann man es nicht nennen. Es ist in Ordnung und erfüllt seinen Zweck und das ist alles, was es zu tun hat, von daher ist es gut genug, damit es Funktionalität zur Geschichte besitzt.

Zum Inhalt: Mia Holl ist jung, attraktiv, begabt und unabhängig. Sie ist eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat und die generelle Gesundheit von Körper, Geist und Seele an erster Stelle steht, reicht dies aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl muss zeigen, dass sie Biss hat oder ob sie ihn noch hat, damit entschieden werden kann, was mit ihr passiert. Deshalb der eine Prozess um sie, der zeigen soll, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Wie ihr Bruder wird auch sie ein Feind der Gesellschaft.

Meine Meinung: Dafür dass ich dieses Buch sehr schnell gelesen habe, was zum Teil auch an der kleinen Anzahl an Seiten lag, hat es mir doch erstaunlich wenig gefallen. Nicht falsch verstehen, es ist ein gutes Buch und gibt auch sehr viele Denkanstöße über das Leben in unserer Gesellschaft, aber teilweise war es für mich fast etwas verwirrend und sehr konfus zusammen geschustert. Das mag jetzt vielleicht auch an der Geschichte an sich gelegen haben, doch für mich war gerade das Ende einfach eigenartig und komisch. Mir persönlich erschien es so, als wäre die Autorin wieder zum Anfang gesprungen, denn damit war dann keine Wirkliche Entwicklung von Mia Holl zu erkennen. Könnte natürlich auch an dem Schock liegen, den sie nach dem Tod ihres Bruders erliegen hat? Das würde in dem Buch dann doch wieder zu etwas mehr Sinn führen, denn so wären die Handlungen von Mia Holl auch nachvollziehbar, da sie sich in einem Art Kreislauf des Schocks befunden hat und dadurch nicht mehr ganz sie selbst war, in ihrem Handeln und Tun.
Trotzdem entstand für mich, während des Lesens, keine wirklich tolle Stimmung und deshalb war das Buch zwar interessant und spannend, aber der Spaß bzw. eher mein Interesse an den Figuren und der Geschichte im Allgemeinen ließen zu wünschen übrig. Es ist schon so, dass dieses Buch alleine wegen seiner Grundidee einer Gesellschaft, wo die physische und psychische Gesundheit an oberster Stelle steht, mich ansprach und neugierig gemacht hat, denn der Inhalt klingt wirklich vielversprechend. Für mich war es das aber nicht zu hundert Prozent und das Ende hat mich einfach unzufrieden zurückgelassen. Das lag zum einen auch daran, dass ich mit keinem der Charaktere so richtig etwas anfangen konnte. Sie waren zwar alle eigenständig und interessant ausgearbeitet, aber Sympathie floss nicht gerade.

Fazit: Muss ich noch etwas hinzufügen, ich glaube nicht. Man sieht wohl sehr wohl, dass dieses Buch einfach nichts für mich gewesen ist. Darum kann ich „Corpus Delicti – Ein Prozess“ von Juli Zeh leider auch nur 2,5 Sterne geben. Alleine wegen der Idee, die wirklich sehr toll und interessant klang, wurde es letztlich noch ein halber Stern mehr.
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