Rezension
Iris_Hellvor 6 Jahren
Nachdem ich begeistert „Schilf“ gelesen hatte, bin ich mit großen Erwartungen an „Nullzeit“ herangegangen. Wie gewohnt macht Juli Zehs unverkennbarer Schreibstil das Buch zu einem sprachlichen Meisterwerk. Doch der letzte Funke wollte nicht überspringen. Die Geschichte ist intelligent, führt den Leser in die Irre, lässt ihn Vermutungen anstellen, mit den Figuren auch gelegentlich leiden, doch weitgehend wird er auf Distanz gehalten und Fragen bleiben am Ende offen.
Vielleicht hat genau das die Autorin gewollt: Dem Leser Raum für weitere Spekulation lassen. Trotz der stilistischen Brillanz und des solide inszenierten Plots, bin ich mit der Geschichte nicht richtig warm geworden, deshalb „nur“ vier Sterne.