Ich liebe dieses Buch. Obwohl, oder gerade weil ich mich noch nie so wenig, nämlich gar nicht, mit irgendeiner erwähnten Figur identifizieren konnte, hatte ich den Drang weiterzulesen. Ohne emotional involviert zu sein, wollte ich trotzdem wissen, was passiert. Manchmal, habe ich auch mitten im Lesen das Buch kurz zugeklappt, um nachzudenken oder einen Satz zu genießen. Ich liebe den Stil und ca. 50% des Buches sind zitierfähig, losgelöst vom Kontext. Spieltrieb ist in einem äußerst interessanten Stil geschrieben und umfasst ein großes Vokabular, welches ich als lobenswert empfinde, da die deutsche Sprache sonst langsam verkümmert und erst recht nicht weiterentwickelt. Zu der Handlung selbst möchte ich nichts sagen, da ich jedem Schritt in dem Buch einen gleichen Stellenwert anrechne. Das sollte, meiner Meinung nach, gerade bei diesem Roman von jedem Leser selbst bewertet oder interpretiert werden. Wenn man Klappentexte o.ä. liest, fiebert man zu schnell manchmal vielleicht unwichtigen Ereignissen entgegen, ohne das Erzählte so zu bewerten, wie es das verdient hätte.