Rezension zu Bauherr sucht Frau von Julia Bähr
Nette Lektüre für zwischendurch
von Kristin84
Kurzmeinung: Ganz nette Lektüre, nur leider konnten mich die Charaktere nicht wirklich begeistern.
Rezension
Kristin84vor 6 Jahren
Zum Inhalt:
Carla ist Single und arbeitet in einer Kulturstiftung, in der sie für denkmalgeschützte Häuser zuständig ist. Was ihr nur recht sein kann, den Carlas Herz schlägt für ältere Gemäuer. Als plötzlich die Eigentümerin ihres Lieblingshauses verstirbt und dieses an den Neffen geht, hat Carla schon so eine Ahnung. Als Carla sodann die Umbaupläne für das Haus sieht, werden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr. Doch so schnell gibt Carla nicht auf und stellt sich dem neuen Eigentümer und seinen Plänen in den Weg. Und Carla bleibt hart - egal was für tolle Augen der Bauherr hat...
Meine Meinung:
Wer hier tiefgründige Literatur erwartet, ist absolut fehl am Platz. Wie das Buchcover und der Titel schon erahnen lassen, handelt es sich bei diesem Buch um eine leichte Lektüre, bei der die Suche nach der großen Liebe ganz weit oben steht.
Carla, die Hauptfigur, ist für mich ein wenig "verpeilt", man kann auch sagen chaotisch, was ihr Leben angeht. Mit den Männern will es nicht so recht klappen, was vielleicht auch ein wenig daran liegen könnte, dass denkmalgeschützte Häuser in Carlas Leben einen ziemlich hohen Stellenwert haben. Für mich als Leser kam es manchmal so vor, dass Carlas Job in der Stiftung über alles steht - und alles andere muss zurückstecken. Für mich war die Begeisterung und Leidenschaft für alte Häuser viel größer zu spüren, als für das männliche Geschlecht. Selbst die weiteren Charaktere stellen dies im Buch fest, allen voran Carlas Freunde. Gerne hätte ich mehr über den Charakter Carla erfahren, doch da blieb die Autorin meiner Meinung nach ein wenig zu oberflächlich. Auch bei den anderen Charakteren, sei es Lorenz, der männliche Gegenpart von Carla, oder Carlas Freundinnen, - auch da fehlen mir oft einfach ein paar mehr Details, so dass auch hier die Charakter für mich eher oberflächlich rüberkamen.
Die Story selbst hatte auf der einen Seite schon ihren roten Faden mit dem denkmalgeschützten Haus, das Lorenz geerbt hat. Auf der anderen Seiten versucht die Autorin immer wieder davon wegzukommen, um Carla andere Aufgaben zu geben. An sich nicht verkehrt um ein wenig Abwechslung in das Buch zu bringen, nur leider waren diese "Ausflüge" für mich einfach zu kurz. Da hat man sich auf eine neue Nebenhandlung eingestellt - und schwupps war sie auch schon wieder vorbei. Meiner Meinung nach hätte dieses Buch definitiv mehr Seiten haben müssen, um alle Ideen wirklich richtig umzusetzen, um z.B. auch die weiteren Handlungsstränge die Mia und Rebecca, die Freundinnen von Carla, betreffen, mit mehr Tiefgang zu erzählen. Vielleicht wären mir dann auch die Charaktere mehr ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil der Autorin war in Ordnung; der Text hat sich flüssig lesen lassen. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass man mit dem Buch viel zu Lachen hat. Bei mir war das leider nicht so. Vielleicht hat dieses Buch meinen Humorgeschmack nicht getroffen oder ich erkennen eine Witz nicht, selbst wenn er vor mir steht. Keine Ahnung, woran es lag.
Mein Fazit:
Etwas nettes für zwischendurch - mehr aber auch nicht. Wer leichte Lektüre für zwischendurch sucht, z.B. für den Urlaub, kann es mit diesem Buch probieren.