1. Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Als Liebesgeschichten-Autorin möchte ich Leser*innen zu Tränen rühren, und das gelingt hin und wieder. Hier meine ich allerdings nicht Tränen der Rührung, weil alles am Ende so kitschig schön ist, sondern die Tränen der Berührung: Wenn die Leser*innen ins Herz und Gefühlsleben der Protagonisten tauchen und mit ihnen zutiefst Menschliches miterleben. Auch das Feedback „Ich lese eigentlich keine Liebesromane, aber …“ freut mich sehr. Es wäre so, als wäre ich von einem Krimi begeistert, obwohl es überhaupt nicht mein Genre ist. Das müsste schon ein außergewöhnlicher Krimi sein, der mich überraschend abholt.
2. Wann kommen dir die besten Ideen?
Oft wenn ich alltäglichen Dinge mache, gerade weil mir Ideen fehlen und ich deswegen desillusioniert bin. Wenn ich dann innerlich nach dem Motto „Das wird heute nichts“ loslasse, flattern die Ideen zur Hintertür herein. An der Supermarktkasse oder beim Aufräumen. Aber natürlich auch, wenn ich ganz konzentriert am Schreibtisch sitze.
3. Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Da ist nur Stille und das Geklapper der Tastatur.
4. Hast du ein Lieblingswort?
Wunder. Ich liebe die Adjektive wundervoll, wunderbar, wundersam, wunderschön, wunderlich. Ich finde, sie lassen dem Leser auch genug Raum für eigene Vorstellungen, die sie damit verbinden mögen.
5. Welches Buch verschenkst du gerne?
Kein bestimmtes. Ich habe eine kleine Liebesromansammlung, da habe ich spontan nachgeschaut, und ich würde heute wählen, egal ob für einen Mann oder eine Frau: Haruki Murakami „Gefährliche Geliebte“ oder Elif Shafak „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“. Beide Geschichten berührten mich tief und klangen lange nach.
6. Gibt es etwas, was du gerne lernen würdest?
Stand Up Paddling, eine Freundin von mir schwärmt davon. Sie wohnt auf Mallorca, und beim nächsten Besuch will ich es versuchen.
7. Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Für Partys mit guter elektronischer Tanzmusik, immer noch. Und das schon länger als mein ganzes halbes Leben. Am liebsten unter freiem Himmel.
8. Ein Satz über dein neues Buch:
In „Der leise Weg des Glücks“ geht es um die Kraft des Verzeihens, die ganz wesentlicher Bestandteil der Liebe ist.
9. Ein Satz aus deinem neuen Buch:
In dem Roman arbeite im Text mit Zitaten rund ums Thema Glück. Dieses hier finde ich wundervoll: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Von Francis Bacon, englischer Philosoph, der vor vierhundert Jahren lebte. Ich könnte nichts Besseres zu diesem Thema schreiben.
10. Zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Lina Cerullo aus Elena Ferrantes genialem Werk, einer Tetralogie über die jahrzehntelange Freundschaft zweier Mädchen bzw. Frauen, die aus ärmlichen Verhältnissen in Neapel stammen und nach außen hin ganz verschiedene Lebenswege gehen. Von Lina oder Lila, wie ihre beste Freundin Elena sie nennt, würde ich mir gern Neapel zeigen lassen. Sie hat eine sezierende Intelligenz, ist eine absolut faszinierende Persönlichkeit. Nie weiß man, was sie jetzt sagen oder tun wird.