Julia Deck

 3,6 Sterne bei 26 Bewertungen
Autor*in von Viviane Élisabeth Fauville, Winterdreieck und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Julia Deck

Cover des Buches Viviane Élisabeth Fauville (ISBN: 9783803132512)

Viviane Élisabeth Fauville

 (10)
Erschienen am 13.08.2013
Cover des Buches Winterdreieck (ISBN: 9783803132765)

Winterdreieck

 (8)
Erschienen am 29.01.2016
Cover des Buches Privateigentum (ISBN: 9783803113566)

Privateigentum

 (5)
Erschienen am 20.08.2020
Cover des Buches Nationaldenkmal (ISBN: 9783803113719)

Nationaldenkmal

 (2)
Erschienen am 08.09.2022
Cover des Buches Viviane Èlisabeth Fauville (ISBN: 9783803127532)

Viviane Èlisabeth Fauville

 (1)
Erschienen am 04.03.2016

Neue Rezensionen zu Julia Deck

Cover des Buches Privateigentum (ISBN: 9783803113566)
dj79s avatar

Rezension zu "Privateigentum" von Julia Deck

Ins rechte Licht gerückt
dj79vor 2 Jahren

„Trautes Heim, Glück allein“, das scheint der Lebenstraum vieler Leute zu sein. Mit dieser Erwartungshaltung verlassen Charles und Eva Caradec ihre Pariser Wohnung und ziehen in ein Haus in der Vorstadt, das die neuesten ökologischen Standards erfüllt. Sie freuen sich auf ein bisschen mehr Ruhe im Grünen.

Doch die Ruhe lässt auf sich warten. Die neuen Nachbarn nerven. Sie sind neugierig. Ihnen fehlt ständig irgendein Haushaltsgerät, dass sie mal eben in Beschlag nehmen. Die Nachbarn mimen eine Vertrautheit, die es eigentlich nicht geben kann, müssen sich alle doch erstmal kennenlernen.

So beginnt mit dem ersten Halbsatz „Ich fand es falsch den Kater zu töten“ ein bitterböser Roman, der böse Gedanken mit bösen Taten vermischt und in einen Kriminalfall mündet. Während nach außen versucht wird, eine gute Nachbarschaft zu erzeugen, findet im Kleinen längst Cliquenbildung statt. Gegenseitige Lästereien erzeugen einen gewissen Groll. Julia Decks Beobachtungsgabe ist ganz wunderbar.  Nachbarschaft ist eben nicht nur eine Aneinanderreihung von harmonischen Grillpartys, sie ist auch geprägt von den Hinterlassenschaften der Anderen sowie Rasenmäherlärm und Kindergeschrei. Etwas überspitzt zu Papier gebracht, entsteht ein witzig turbulentes Werk, das ein stetes Schmunzeln bei den Leser*innen erzeugt. Die gehobene Sprache aus den Gedanken von Eva Caradec spiegelt ihren Bildungsgrad und ein stückweit Überheblichkeit wider. Trotzdem ist sie angenehm zu lesen, so dass dem Lesevergnügen nichts im Weg steht.

Insgesamt ist „Privateigentum“ ein Augenöffner für alle naiven Möchtegern-Hausbesitzer, quasi ein Aufklärungsbuch. Es hängt so viel mehr daran als nur die immensen Kosten. So charmant aufbereitet wie hier, lässt sich so ein Lebenswunsch bereitwillig noch einmal überdenken.

Cover des Buches Winterdreieck (ISBN: 9783803132765)
S

Rezension zu "Winterdreieck" von Julia Deck

Winterdreieck, rezensiert von Götz Piesbergen
Splashbooksvor 8 Jahren

"Winterdreieck" lautet der Titel des Romans von der Autorin Julia Deck. Der Band ist im "Wagenbach"-Verlag erschienen. Es ist nicht ihr erstes Buch hierzulande, da in demselben Verlag auch "Viviane Élisabeth Fauville" erschienen ist.

Frau Deck wurde 1974 in Paris geboren. Sie studierte Literatur an der Sorbonne, unterrichtete Französisch und absolvierte eine Journalistenschule. Aktuell lebt und arbeitet sie als Redakteurin und Schriftstellerin in Paris.

Sie wird von allen Mademoiselle genannt. Eine junge, hübsche Frau, die ihren Träumen nachhängt. Sie hat seit langem keinen richtigen Job mehr und weigert sich auch, Rechnungen zu bezahlen oder irgendwelchen Maßnahmen des Arbeitsamtes zu folgen.

Eines Tages beschließt sie, ihr altes Leben zu verlassen und ein neues anzufangen. Sie nimmt eine andere Identität an, nimmt eine andere Vergangenheit an und kann sich sogar einen reichen Mann an Land ziehen. Doch schon bald wird klar, das ihr Wunsch von einem neuen Leben sich nicht so einfach erfüllen lässt.

"Winterdreieck" ist kein einfacher Roman. Die Autorin schreibt eine Geschichte, die nur vordergründig realistisch ist. Und die schon sehr bald schon fast surrealistisch wird. Nichts von dem, was man liest, hat wirklich eine Bedeutung. Das wird vor allem in der zweiten Hälfte des Buches deutlich, als sich einige Ereignisse im Prinzip schon nicht mehr erklären lassen.

Doch zuvor lernt man diese wichtige Mademoiselle kennen. Und ist von ihr gleichermaßen irritiert und fasziniert. Es wird deutlich gemacht, dass sie eine Tagträumerin ist, die im Prinzip nur ihren eigenen Willen durchsetzen will. Egal mit welchem Mittel. Was auch der Grund ist, wieso sie ihren letzten Job verloren hat.

Rest lesen unter:
http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/23664/winterdreieck

Cover des Buches Winterdreieck (ISBN: 9783803132765)
A

Rezension zu "Winterdreieck" von Julia Deck

Von Sehnsüchten und Abgründen
Annette69vor 9 Jahren

In dem jüngsten Roman von Julia Deck „Winterdreieck“ steht eine junge Frau vor dem Nichts. Ohne Job, ohne Geld und demnächst ohne Wohnung. Sie flüchtet sich in eine neue Identität, gibt sich als Schriftstellerin aus und nimmt den Namen Bérénice an, den sie aus einem Film kennt. 


Die attraktive Hochstaplerin findet in einem einsamen Schiffsinspekteur einen gutgläubigen Verehrer. Doch bald beschleichen den Mann Zweifel und er möchte seine Begleiterin wieder abschütteln. Auf wen hat er sich da eingelassen? 

Doch so einfach ist das nicht. Mademoiselle Bérénice reist mit ihm quer durch Frankreich, von Le Havre über Saint-Nazaire und Marseille nach Paris und wieder zurück. Sehr stimmungsvoll sind die Hafenstädte beschrieben, eingefangen in ihrer Tristesse, wecken sie doch - die wie alle Orte am Meer - eine unbestimmte Sehnsucht. 

Julia Decks Roman lebt von seiner skurilen, abgründigen Hauptfigur. Auf den ersten Blick ein schutzbedürftiges Frauchen trägt sie eine unheimliche Wut mit sich herum. Sie ist eine Verweigerin, die sich nicht in die Arbeitswelt einfügen kann, die bei dem kleinsten Konflikt explodiert, handgreiflich wird, Szenen macht. Eine Lügnerin, die keinen Finger krumm machen, aber auf nichts verzichten will. Sehr subtil baut Julia Deck die Spannung auf und man fragt sich, wie soll das enden?

Wird es auch diesmal ein Kriminalroman? So wie in "Viviane Élisabeth Fauville“, Julia Decks erstem im Wagenbach Verlag 2013 erschienen Roman, in dem eine verzweifelte Mörderin Amok läuft. Das bleibt bis zum Schluss offen und soll auch jetzt nicht verraten werden. Am Ende ist die Geschichte jedenfalls rund.

Julia Deck hat eine unverwechselbare Art zu schreiben, die Figuren sind immer ein bisschen verschlossen und gehetzt, dies und jenes muss man sich zusammenreimen. Aber es macht auch Spaß, den Escapaden der Mademoiselle zu folgen, … einfach mal alles hinschmeißen, eine andere / ein anderer sein, nicht mehr FUNKTIONIEREN. Mal einen Schritt beiseite treten. 

„Winterdreieck" ist ein kleiner, kluger Roman, der sich noch aus einem anderen Grund wirklich zu lesen lohnt. Er ist so wunderbar filmisch erzählt. 

P.S. Ja, und der "geliehene" Name Bérenice Beaurivage stammt aus einem Film des großen französischen Regisseurs Eric Rohmer, der unter anderem einen Zyklus "Erzählungen der vier Jahreszeiten" gedreht hat. Für die Lektüre von "Winterdreieck" ist die Information vielleicht nicht so entscheidend, aber gut zu wissen, es könnte vielleicht noch wichtig werden.

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