Kurz zum Klappentext:
„Hey Cat. Denkst du manchmal ans Sterben?“ Katharina hat gerade angefangen den Verlust Ihres Bruders Simon zu verarbeiten. Jetzt, nach fast 16 Jahren, fängt Ihr Leben an einen geregelten Ablauf zu haben – bis Ihre Heimatstadt von einer Mordserie heimgesucht wird. Das Profil des Opfers ist immer dasselbe: blond, jung und männlich. Nach jedem Leichenfund erhält Katharina eine anonyme Nachricht, die immer mit denselben Worten beginnt: „Hey Cat.“
Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Perspektive der Kapitel wechselt immer wieder: Die Gegenwart aus der Sicht von Katharina, die Vergangenheit (vor 16 Jahren), aber auch die Perspektive anderer Personen wie zum Beispiel die des Polizisten. Normalerweise hindert mich ein so reger Wechsel daran mich in einer Handlung zurechtzufinden, aber nicht hier. Vielmehr fügt es Details hinzu, die helfen zu verstehen was damals geschehen ist, und möglicherweise geschehen wird.
Katharina ist ein starker Charakter. Die Facetten Ihres Lebens entfalten sich quer durch die Handlung und man kann nicht anders als Sympathie für Sie zu empfinden. Selten werden auch die Interaktionen zB. Mit Ihren Freunden und der Familie so real dargestellt. Ja, Verlust ist schmerzhaft und jeder hat seine Art damit umzugehen. Im Laufe des Kapitels bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte an. Normalerweise sind solche Wendungen für mich eher störend und nicht so sehr plausibel: wer hat schon Lust auf Liebe, wenn gerade ein Mörder herumläuft? Hier aber, ist alles ist aufeinander abgestimmt. Die Romantik entwickelt sich natürlich und wird nicht in den Vordergrund gezogen – es geht ja noch immer darum, einen Mörder zu enttarnen.
Normalerweise schaffe ich es bei Thrillern recht früh bereits den Mörder zu enttarnen, nicht hier – man legt sich eine Theorie zurecht und ein paar Absätze weiter wird diese über den Haufen geworfen. Unterm Strich: Die Story ist bis zum Schluss hin spannend. Eine unerwartete Wendung nach der anderen lässt den Leser auf der Kante des Stuhls sitzen.
Fazit
Alles in Allem hat mich „Papiertiger“ wirklich umgehauen. Ich musste mich fast zwingen das Buch zur Seite zu legen, weil es mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat. Die Charaktere harmonieren sehr gut und vor allem die Handlung ist bis zur letzten Seite hin spannend. Deshalb ist es mir unmöglich eine anderes Rating also die volle Sternzahl zu vergeben!