Cover des Buches Liebe, Zimt und Zucker (ISBN: 9783548287881)
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Rezension zu Liebe, Zimt und Zucker von Julia Hanel

von Liebe, Zimtschnecken und Kaffee

von MamaSandra vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Überraschend anders als der Klappentext vermuten lässt. Aber sehr schön! Gefühlsachterbahn, Kaffee und Zimtschnecken-Alarm

Rezension

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MamaSandravor 6 Jahren

Inhalt:

Für die Liebe ist Marit von Hamburg nach Altberg aufs Dorf gezogen, nur um dort gleich abserviert zu werden. Doch statt wie ein begossener Pudel zurück zu kehren, bleibt sie in Altberg und fängt dort im einzigen Café zu arbeiten an. Das Dorfleben ist bei weitem nicht so aufregend wie Hamburg, der Kollege Moritz ist ständig in Streitlaune und was Marit nun eigentlich mit sich anfangen will, weiß sie auch nicht. Da kommt Ablenkung gut: sie findet im Café einen USB-Stick gefüllt mit Fotos und Dokumenten. Den Besitzer macht sie ausfindig und schreibt ihn per E-Mail an. Eine aufregende Mail-Freundschaft beginnt und lockert das triste Dasein etwas auf.

Schreibstil:

Die 58 Kapitel erzählen aus Marits Sicht was alles in Altberg passiert. Es gibt kurze Gedankenblicke zurück nach Hamburg, wie sie und Toby sich kennenlernten und wie sie im Café gelandet ist. Dann herrscht nur noch das Chaos in ihrem Gedanken, der Wunsch Toby zurück zu erobern, der Frust über den einfachen Job und den blöden Kollegen. Marits Gefühlswelt wird komplett durchleuchtet.

Aufgelockert werden die Seiten dann durch den Mailverkehr zu Julian – dem Stickbesitzer. Was mich hierbei gestört hat: Der Klappentext entspricht dem Prolog im Anfang. Der ausführlichere Prolog ist wiederum fast ein komplettes Kapitel, welches im erste Drittel des Buches nochmal folgt. Ich habe also die ersten Mails ca. 3 Mal gelesen.

Meine Einschätzung:

Der Klappentext klang so spannend und schrie förmlich nach einer interessanten Story bei der sich 2 Menschen per Mail ineinander verlieben und dann endlich treffen. Marit schreibt selbst, sie fühle sich wie in einem Revival von „E-Mail für dich“ – welcher mein Lieblingsfilm ist. Doch schon bald hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass diese Mailbekanntschaft etwas Anderes wird. Es wäre ja auch zu einfach für die Handlung.

Die Entwicklung bekommt eine Eigendynamik mit der ich als Leser erst einmal gar nicht gerechnet habe. Ein wenig überrascht war ich dann, als sich doch eine andere Richtung für Marit ergibt, die aber gar nicht falsch ist und die Handlung auf einem spannenden Level anhält.

Die neue „Freundin“, die sich durch die Arbeit im Café ergibt, habe ich schon fast von Beginn an als das entlarvt, was sich letztlich auch war. Das hat Marits Dasein in Altberg nochmal spannender und komplizierter gemacht.

Was ich mich nur stetig gefragt habe: Wenn Altberg tatsächlich so klein ist und jeder jeden kennt, wie kommt es dann, dass Marit nicht schon viel früher nochmal auf Toby trifft? Dass erst eine ganze Weile Zeit vergehen muss? Auch wenn sich das am Ende erschließt (dass er von ihrem Dasein im Café wusste und sich wohl deshalb dort nicht hat blicken lassen), war mir dieser Aspekt zu unrealistisch für das kleine Nest.

Letztlich hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Marit hat sich gut entwickelt. Julian hat ihr sicherlich ein paar nötige Anregungen gegeben, damit sie in die Spur kommt. Und auch die kleine Nebenstory vom Emil hat mir sehr gut gefallen. Das hatte etwas Romantisches. Die Nebencharaktere habe ich auch ins Herz geschlossen. Ein wirklich schönes Buch.

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