Cover des Buches Magic Berlin (ISBN: 9783744864718)
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Rezension zu Magic Berlin von Julia Heller

kein klassischer Urban Fantasy Roman, aber definitiv magisch

von AmaliaZeichnerin vor 6 Jahren

Kurzmeinung: kein klassischer Urban Fantasy Roman, aber definitiv magisch

Rezension

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AmaliaZeichnerinvor 6 Jahren

Rezension
„Magic Berlin: Der Weg des Sterns“ von Julia Heller
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Diversitätsthemen:
pagane Religionen, Spiritualität und moderne Hexen/Schaman*innen, Polyamorie, Queer

Klappentext:
Seit ihrer Kindheit träumt die melancholische Studentin Lucia immer wieder das Gleiche: ein See bei Nacht, ihre Mutter, ein geheimnisvolles Wasserwesen ...
Als sie Hals über Kopf ihren gewalttätigen Exfreund verlässt, folgt Lucia endlich einem Zeichen aus ihrem Traum und geht nach Berlin. Dort begegnet sie Brigid, die sich Hexe nennt und Lucia in eine verborgene Szene einführt: Unter Hexen, Schamanen und Hoodoo-Priesterinnen, die uralten heidnischen Göttern folgen, lernt die 27-Jährige, was wahre Freundschaft bedeutet und dass die große Liebe keine Stereotype kennt.
Gemeinsam mit den magischen Berlinern lüftet sie ein dunkles Familiengeheimnis, das ihrem Traum zu Grunde liegt. Dabei muss sich Lucia einigen Herausforderungen und Gefahren stellen, bevor sie ungeahnte Kräfte in sich entdeckt. Ohne es zu wissen, ist sie Teil eines Plans, der die Welt grundlegend verändern wird. Das magische Berlin hat ihre Ankunft bereits erwartet, doch nicht alle heißen die Veränderung willkommen ...
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Eigene Meinung:
Wer hier einen klassischen Urban Fantasy Roman mit verschiedenen Wesen und vielen Phantastik-Elementen erwartet, wird vermutlich enttäuscht. Stattdessen befasst sich der Roman stark mit Naturspiritualität, den modernen Hexen und Heiden sowie modernem Schamanismus – was es alles real gibt und auch realistisch geschildert wird. So einiges aus diesem Bereich wird der Anfängerin Lucia von auf diesem Gebiet erfahrenen Charakteren erklärt, so dass auch Leser, die sich mit diesen Themen nicht auskennen, keine Verständnisschwierigkeiten haben.

Lucia zieht mit Brigid in eine WG mit Magiewirkenden und verliebt sich wenig später in eine lesbische Frau, die Schamanismus praktiziert. Aber auch einer ihrer WG-Mitbewohner, Panait, fasziniert sie. Hier greift die Autorin das Thema Polyamorie auf, das die drei Charaktere sehr unterschiedlich betrachten. Entsprechend sind Konflikte vorprogrammiert.
Hier hätte ich mir von einem der Charaktere, der diesen Lebensstil schon länger lebt, eine ausführlichere Erklärung gewünscht, was Polyamorie ist – also ein auf Konsens, guter Kommunikation und gegenseitigem Vertrauen basierendes Beziehungskonstrukt, mit dem alle Beteiligten einverstanden sind. Das kommt im Text nicht deutlich herüber, der Schwerpunkt liegt auf den entstehenden Konflikten. Aber wer weiß, vielleicht wird dieses Thema ja in einer Fortsetzung noch genauer beleuchtet. (Von der Autorin habe ich erfahren, dass ein Prequel erscheinen wird, Teil 2 Ende des Jahres oder 2019.)

Lucia, Brigid und die übrigen Charaktere wirkten auf mich sympathisch und ich konnte mit ihnen sehr gut „mitfiebern“ bei ihren Erlebnissen. Ein Charakter, ein weiterer WG-Mitbewohner namens Phillip, blieb aus meiner Sicht sehr blass, er tritt kaum in Erscheinung. Der Charakter Göndlir wirkte auf mich sehr rätselhaft, bis ich den Epilog gelesen habe.

Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm flüssig. Hier und da hätte ich mir etwas mehr „Show, don‘t tell“ gewünscht, vieles wird erklärt und erzählt, anstatt es zu veranschaulichen.

Ein Großteil der Handlung dreht sich anfangs um diese Beziehungsgeschichten und Lucias Entwicklung. In der zweiten Hälfte gibt es dann deutlich mehr Fantasy-Elemente.

Fazit: Kein klassischer Urban Fantasy Roman, sondern eher ein esoterischer Entwicklungs- und Liebesroman mit Fantasy-Elementen und starken, interessanten Charakteren. Besonders lesenswert, wenn man sich für Naturspiritualität, moderne Hexen und Heiden und/oder Schamanismus interessiert, weil dies hier realistisch und positiv repräsentiert wird.

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