Rezension zu "Fechter und Feiglinge" von Julia Knight
Einleitung:
Endlich ist es soweit! Kacha und Vocho wurden wieder in die Gilde der Duellanten aufgenommen und ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer von Reyes ist damit wiederhergestellt. Doch das heißt längst nicht, dass sie alle Schrecken der letzten Monate hinter sich lassen konnten. Besonders Kacha hat mit dem Vergangenen zu kämpfen. Klar, dass Vocho versucht sie aus ihrer Trauer herauszuholen. Und wie geht das am Besten? Natürlich mit einem neuen Auftrag! In den Bergen treibt eine mysteriöse Diebesbande ihr Unwesen, die immer dreister wird und sich zunehmend der Stadt nähert. Eine scheinbar perfekte Ablenkung. Blöd nur, wenn sich einer der Anführer der Diebesbande als nicht ganz unbekannt herausstellt—und der kein anderer ist als Kachas früherer Geliebter Petri Egimont...
Bewertung:
Ich bin so froh, dass ich diesen 3. Band noch gelesen habe! Ohne ihn hätte einfach etwas gefehlt. Jeder wichtige Charakter hat sein persönliches Ende bekommen. Und das wurde nicht schnell abgehandelt, sondern mal so richtig ausgearbeitet. Es hat mir große Freude bereitet, die Figuren auf ihrem Ende der Geschichte zu begleiten. Ein atemberaubendes Ende der Abenteuer der Duellanten von Reyes.
Auch in Band 3 habe ich schnell den Einstieg gefunden. Es beginnt zeitlich ein wenig später als das Ende von Band 2, was aus meiner Sicht aber nur sinnvoll ist um Unnötiges zu überspringen. Schreibstil und Erzählperspektive sind gewohnt rasant. Es geht unumwunden zur Sache. Und nachdem die 'große Sache' im Krieg von Reyes und Ikaras in Band 2 ein Ende gfunden hat, haben nun unsere geliebten Charaktere auf ihr Ende gewartet.
Was dieses Buch besonders auszeichnet ist die Tatsache, dass Julia Knight sich wirklich mit den Folgen von Ereignissen wie Krieg, Gewalt und Verlust für die Charaktere auseinander gesetzt hat. Ich habe schon mehrere Bücher gelesen, in denen mal kurz erwähnt wird, dass die Charaktere traumatisiert sind, aber ich hatte immer das Gefühl nach kurzer Zeit ist alles nur noch halb so schlimm und das Leben geht normal weiter. Das fand ich schon immer so unrealistisch! Umso gelungener finde ich das bei diesem Buch! Die Charaktere werden stark geprägt und beeinflusst durch das, was sie erleben und sind danach nunmal anders als vorher. Deshalb war es unglaublich interessant sie auf ihrer zum Teil schmerzhaften Reise zu begleiten und zu sehen, was sie aus ihrem Leben machen. Und das ist es auch, auf das der finale Band den Fokus legt. Mit Bravour! Ich habe jeden einzelnen Leseaugenblick genossen. Es war sehr emotional. Mein Lieblingszitat:
"Ich habe festgestellt, dass die Erinnerungen immer da sind. Du kannst ihnen nicht entkommen, doch du kannst ihre Kanten abschleifen, damit sie dich nicht mehr so schmerzen. Und es gibt nur eine Möglichkeit wie das gelingt. Du musst neue Erinnerungen schaffen. Bessere, voller Hoffnung."
Und letztlich ist das Ende der Geschichte absolut jedem Charakter gerecht geworden. Zwischendurch habe ich gedacht, wie diese Story wohl jemals zu einem zufrieden stellenden Ende kommen möchte, da keine der Perspektiven, die ich im Sinn hatte, mich zufrieden gestellt hätten. Aber Julia Knight konnte mich mal wieder überraschen und hat ein Ende gefunden, das wahrhaftig angemessen ist. Als Leser*inn bleibt man befriedigt und mit einem guten und wehmütigen Gefühl zurück. Rückblickend betrachtet eine tolle Buchreihe!