Felicitas tritt im Jahre 1931 ihre neue Stellung als Lehrerin in Hamburg an. Sie ist eine Anhängerin der Reformpädagogik und hofft, ihr Wissen an die Schüler weitergeben zu können. Auch der Sportlehrer Emil scheint in diese Richtung zu denken, dass er heimlich in die junge Frau verliebt ist, merkt sie zunächst nicht. Felicitas liebt ihre Freiheit. Anneliese ist ihre beste Freundin, aber sie sieht in Emil mehr als nur einen Freund. Anneliese gibt alles für ihre Zukunft mit Emil und was alle drei nicht zu bemerken scheinen ist, dass die Macht der Politik sich verändert und die Nazis mehr und mehr das Sagen haben. Die ersten Hakenkreuzfahnen wehen dann auch bald von den Dächern der Schulen. Wie wird ihr aller Leben weitergehen? Welche Zukunft erwartete sie?

Die Geschichte beginnt im Jahre 1930 und erzählt von den ersten Tagen für Felicitas an der neuen Schule in Hamburg. Schnell wird klar, dass ihre Art zu Unterrichten nicht jedem gefallen wird. Julia Kröhn hat es geschickt verstanden, die Ängste und Sorgen von Felicitas lebendig werden zu lassen. Die junge Frau steht am Anfang ihres Lebens und möchte viel verändern und für eine besser Zukunft die Kinder unterrichten. Doch was die Jahre ihr dann abverlangen wird nicht einfach werden.

Während Emil ihr zunächst als Freund zur Seite steht, wird aber auch schnell klar, er hat mit seinen eigenen Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen. Anneliese als dritte in diesem Bunde ist wohl die Protagonistin, die man als bodenständig bezeichnen würde. Eigentlich ist sie sogar etwas langweilig, aber trotzdem versucht sie das Beste für sich aus ihrem Leben zu machen und sich ihre Wünsche zu erfüllen. Leider ist das, was man sich wünscht, nicht immer wirklich auch gut für einen selbst.

Mir hat die Geschichte über Felicitas, Emil und Anneliese gut gefallen. Sie wirkt authentisch und echt. Die Schicksale dieser Menschen laufen zwar nicht immer in die gewünschte Richtung, aber ihr Handeln ist nachvollziehbar. Diese Zeit, die die drei durchleben mussten und die sie mehr und mehr verändert, wird von Julia Kröhn glaubhaft geschildert. Ich habe die Atmosphäre hier allgemein als düster empfunden, aber dies passt durchaus zu der Geschichte, die erzählt wird. Es ziehen dunkle Wolken über Hamburg auf, und genau dies schildert die Autorin einfühlsam und Wortgewand.

Fazit:

„Zeit des Wandels“ ist ein Roman über eine Zeit in Hamburg, die düster und traurig ist, gleichzeitig schildert sie von dem Leben in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Von den Menschen von ihren Ängsten und Träumen, von Hoffnungen und Wünschen, aber auch davon, wie alles zerstört werden kann. Mir hat „Die Alster Schule-Zeit des Wandels“ gut gefallen, auch wenn ich es teilweise als zu düster empfunden habe konnte die Autorin mich überzeugen.