Cover des Buches Ljuba und der Reiter der Steppe (ISBN: 9783960872368)
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Rezension zu Ljuba und der Reiter der Steppe von Julia Lalena Stöcken

Konnte mich nicht ganz überzeugen

von PMelittaM vor 6 Jahren

Rezension

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PMelittaMvor 6 Jahren

Osteuropa, 3.000 v. Chr.: Der Schwarze Clan unterwirft einen Stamm nach dem anderen, so dass Ando, Anführer des Graslandclans, sich zu einem Gegenschlag genötigt sieht. Dieser setzt Geschehnisse in Gang, die einige Jahre später nicht nur seine beiden Töchter in große Gefahr bringen.

Historische Romane aus dieser Zeit gibt es nicht allzu viele und so war ich sehr gespannt, wie die Autorin mit der Materie umgegangen ist. Was mir gut gefiel ist, dass wir einiges über das Leben damals erfahren, z. B. über die Herstellung von Gebrauchsgegenständen oder den Umgang mit Nutztieren. Hier hat die Autorin gut recherchiert und mein Interesse für die Menschen jener Zeit geweckt.

Julia Lalena Stöcken erzählt sehr bildhaft und mit vielen Perspektivewechseln, die das Erleben des Lesers bereichern, da man einen recht umfangreichen Einblick in die Geschichte erhält, und die auch eine gewisse Spannung entstehen lassen.

Leider liegt der Fokus zu sehr auf der Liebesgeschichte, die den historischen Aspekt überlagert und die mit zu vielen Problemen aufwartet, ein Dreiecksdrama wäre vollkommen ausreichend gewesen.

Auch sonst ist es irgendwann nicht mehr spannend, sondern wirkt nur noch aufgesetzt, wenn eine Gefahr die andere jagt, wenn Hass und Intrigen überhand nehmen und wenn sogar Charaktere, zu denen es nicht recht passen will, schlimme Dinge tun – weniger wäre hier deutlich mehr gewesen und die Geschichte hätte mit ein paar weniger Twists echter gewirkt. Während sich zeitweise die Ereignisse fast überschlagen, gibt es dazwischen zu langatmige Sequenzen und einige unnötige Wiederholungen.

Die Charaktere lösen beim Leser durchaus Gefühle aus, sind mir aber etwas zu stereotyp gezeichnet, Entwicklungen gibt es nur angedeutet und eigentlich nur bei Ljuba. Nicht jede Storyentwicklung konnte ich nachvollziehen, manches erschien mir verwirrend oder nicht ganz logisch. Es gibt einige überraschende Twists, mir wäre bei manchen lieber gewesen, sie wären in irgendeiner Form angekündigt worden, mir hätte es das Verständnis manchen Charakters bzw. mancher Szene erleichtert. Gut gefallen hat mir dagegen der mystische Anteil, der meines Erachtens gut in die Zeit passt.

Fand ich den Roman zunächst noch sehr interessant, konnte er im Verlauf weniger bei mir punkten, wegen des interessanten historischen Hintergrundes und des bildhaften Erzählstils vergebe ich 3 Sterne. Wer Liebesgeschichten im historischen Gewand mag, könnte gut unterhalten werden, allerdings sind auch einige sehr blutige Szenen enthalten.

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