Ehrlich gesagt hatte ich mir hier eine Märchenadaption von einem meiner Lieblingsmärchen namens "Brüderchen und Schwesterchen" erhofft, leider war dem dann aber nicht wirklich so. Außer der Rehverwandlung gab es hier so gut wie keinerlei Ähnlichkeiten, das fand ich wirklich schade. Die Idee an sich fand ich ja äußerst interessant, mitunter hat mir diese auch sehr gefallen, weil für mich Rehe unglaublich faszinierende und geheimnisvolle Tiere sind. Die Charaktere hatten für mich leider zu wenig Tiefe und waren mir zu einfach gehalten, sodass kein Bezug zu ihnen entstehen konnte. Durch viele vorhersehbare Ereignisse, konnte leider auch kaum Spannung erzeugt werden, hier hätte man sicherlich noch mehr aus dem Ganzen herausholen können. Gefallen hat mir allerdings, dass mal keine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Allgemein betrachtet war hier wirklich eine gute Grundlage mit viel Potential für eine klasse Geschichte gesetzt, doch die Umsetzung erfolgte meiner Meinung nach nur mäßig.
Julia Mayer JM
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Rehruf
Neue Rezensionen zu Julia Mayer JM
Kennt ihr die Geschichte von Brüderchen und Schwesterchen? Das Buch »Rehruf« von Julia Mayer greift dieses Märchen auf und bettet es in eine detailliert beschriebene, spannungsgeladene Szenerie ein, die mich voll und ganz gefesselt hat. Auch aufgrund der sorgfältigen, sensiblen Charakterzeichnung bekommt der Roman eine absolute Leseempfehlung von mir.
Julia Mayers Schreibstil ist kunstvoll, teils geradezu magisch, und spinnt sich wie ein filigranes Netz um die übervolle Emotionspalette, derer die Autorin sich bedient. Mal humorvoll, mal dramatisch, aber immer tiefgründig hat Julia Mayer ein Buch erschaffen, das ich jedem Fan von realitätsbezogener Fantasy gerne ans Herz legen möchte. Ich bin behinderungsbedingt ein sehr langsamer Leser, und es ist keine Seltenheit, dass ich ein halbes Jahr für ein Buch dieser Länge benötige. »Rehruf« dagegen hatte ich in etwas über zwei Monaten ausgelesen, was bei mir eher selten vorkommt.
Ein wunderbares Buch.