Cover des Buches Die Keime (ISBN: 9783738050370)
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Rezension zu Die Keime von Julia Mayer

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von worttaenzerin vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein ausbaufähiger erster Band

Rezension

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worttaenzerinvor 8 Jahren
Der Klappentext war vielversprechend und hatte mich schon lange neugierig gemacht. Ich freute mich regelrecht, als ich das Buch endlich auf meinem Kindle lesen konnte.
Leider bin ich nun aber etwas…enttäuscht.
Skar und Avery haben zum größten Teil nicht unbedingt Sympathie ausgestrahlt.
Während Skar eigentlich kein gutes Wort von den Lippen gekommen ist, war mir Avery irgendwann schon zu weinerlich und panisch. Mit solch einer Person würde ich nicht durch die kaputte Welt laufen, einfach weil sie so auffällig ist, dass man jeden Moment damit rechnen muss, dass ihr Verhalten einen verrät.
Cash ist mir einfach zu sehr ein Drogenjunkie, wobei ich ihn in seinen Momenten, die er mit Avery teilt, doch sehr liebenswürdig finde.
Außerdem mag ich seine Einstellung, dass, obwohl seine Eltern gestorben sind und er in tiefster Trauer lebt, er nicht die Keime dafür verantwortlich macht.
Cosima finde ich auch ganz nett. Bei ihr finde ich es sehr bemerkenswert, wie sehr sie sich für Avery einsetzt. Was für mich bisher aber wenig Sinn ergibt, waren die anderen Charaktere aus deren Sicht geschrieben wurde. (zB. Die Regierungschefin) Vielleicht mag es für die anderen Bände von Bedeutung sein, aber hier empfinde ich es eher als uninteressant mit so vielen Sichtweisen konfrontiert zu werden, die sich mir nicht am Ende des Buches erschließen.
Zur Handlung.
Die Idee an sich finde ich wirklich gut und auch realistisch dargestellt. Der Mensch sucht nun mal immer einen Sündenbock für alles und beginnt immer bei der untersten Schicht, also hier sozusagen die erste Stufe im Leben. Jedoch finde ich da leider, das die Story mehr aus methaphernbesetzten Gedankengänge, als wirkliche Handlung (mal ausgenommen der ständige Drogenkonsum) besteht. Ich mag es, wenn Autoren wissen, wie man die deutsche Sprache benutzt und damit wundervolle, fast schon philosophische Sätze formen, aber wird dies auf fast jeder Seite getan, so verliert die Sprache irgendwie ihren Zauber und wird nur noch anstrengend.
Es gibt nur ein sehr langsames vorrankommen in der Geschichte, was vielleicht auch daran liegen mag, dass es der erste Band einer langen Reihe ist, aber dennoch würde ich gerne noch mehr von der Story gepackt werden und hätte mir einen spannenderen Cliffhanger gewünscht, damit man es auch kaum erwarten kann, das nächste Buch zu lesen. Ich werde trotzdem natürlich weiterlesen und bin gespannt, wie sich die Reihe noch so entwickeln wird. Ich hoffe, dass in den nächsten Bänden dann auch meine Verwirrung über die vielen angeschnittenen Charaktere aufgelöst wird.
Ansonsten aber eine sehr schöne Idee mit einem wundervollen Schreibstil.
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